Fußball-Verbandsliga Fußball-Verbandsliga : 1. FC Bitterfeld-Wolfen setzt auf die eigenen Wurzeln

Bitterfeld - Beim 1. FC Bitterfeld-Wolfen sollte eigentlich niemand mehr über die zurückliegende Saison nachdenken. Nur durch die bessere Tordifferenz konnte die Mannschaft die Klasse in der Fußball-Verbandsliga halten. Ein Tor mehr für den Burger BC am letzten Spieltag hätte den Abstieg bedeutet.
Es ist nicht abzuschätzen, was das für den Verein bedeutet hätte. „Die Verbandsliga ist sehr wichtig für uns“, sagt Daniel Trettner, „die viertgrößte Stadt Sachsen-Anhalts sollte auch in der höchsten Liga des Landes vertreten sein.“
Trettner hat schon viel erlebt und mitgemacht
Trettner hat im Wolfener Jahnstadion, der Heimspielstätte des Vereins, schon viel erlebt. Mit dem FC Grün-Weiß Wolfen hatte er einst in der Oberliga gespielt und unzählige Verbandsligapartien absolviert. Bis zur Insolvenz im November 2011, die Trettner als Mitglied des damaligen Übergangsvorstandes begleitet hatte.
Für Trettner ging es danach zum VfL Eintracht Bitterfeld, aus dem 2012 der 1. FC Bitterfeld-Wolfen wurde. Daniel Trettner stieg mit dem Verein bis in die Verbandsliga auf. Als Spieler. In die kommende Saison geht er aber erst einmal als zweiter Trainer neben Raik Wawrzyniak.
Eigentlich wollte Trettner diese Doppelrolle nicht weiter ausfüllen. „Da wir eine sinnvolle Alternative gesucht haben, war schnell klar, dass wir diese vorwiegend im Verein zu suchen haben“, sagt er, „und da ich verletzungsbedingt bis Ende des Jahres ausfallen werde, habe ich mich bereit erklärt, die frei gewordene Position im Verein zu übernehmen. Für mich ist es eine Aufgabe, bei der ich neue Erfahrungen sammeln kann.“
Dabei muss er allerdings auf die Leistungsträger Sören Barabasch und Nico Scherz verzichten, beide haben den Verein verlassen. „Sie kann man nicht ersetzen“, so Trettner, „unsere Neuzugänge Kai Müller und Kai Tkalec werden unseren Kader aber qualitativ verstärken. Und unsere A-Jugendlichen bringen viel Potenzial und Ehrgeiz mit.“
Vier Nachwuchsspieler rücken fest in den Kader
Kevin Krüger, Lukas Rasenberger, Marvin Kauna und Sebastian Bark haben zwar schon Spiele für die erste Männermannschaft absolviert, stoßen nun aber fest dazu. „Wir haben aktuell zwölf Spieler im Team, die alle beim VfL Eintracht Bitterfeld oder Grün-Weiß Wolfen das Fußballspielen gelernt haben. Manche, Jan Riediger oder auch ich, haben sogar ihre komplette Jugend im Verein gespielt“, erzählt der Spielertrainer.
Die Konkurrenten Grün-Weiß Piesteritz und der SV Dessau 05 haben einen ähnlichen Weg eingeschlagen. Sie setzen - teilweise auch durch finanzielle Probleme - auf den eigenen Nachwuchs oder Talente aus der Region. „Das ist sicher nicht der einzige Weg, aber der richtige“, sagt Daniel Trettner, „wir wollen weiter auf unsere starke Jugendarbeit bauen und gezielt ein paar wenige Spieler von außerhalb einbinden. Die Identifikation mit der Region soll im Vordergrund stehen.“
Klassenerhalt ist das große Ziel
Mit dieser Philosophie soll auch in dieser Saison der Klassenerhalt gelingen. Allerdings etwas weniger nervenaufreibend. „Unser Grundgerüst wird wieder eine solide Defensive sein. Aber wir werden uns auch einiges einfallen lassen, um die Gegner auch in deren Defensive ordentlich zu beschäftigen“, so Trettner. (mz)