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Fußball-Kreisliga Fußball-Kreisliga: Abbruch mit Nachspiel

Von Marcus Bräuer 07.04.2014, 18:53
Großpaschlebens Marco Bösener (links) brach mit seiner Mannschaft das Spiel in Großzöberitz ab.
Großpaschlebens Marco Bösener (links) brach mit seiner Mannschaft das Spiel in Großzöberitz ab. Thomas Ruttke Lizenz

Köthen/Bitterfeld/MZ - Der VfL Großzöberitz meldet ernsthaften Anspruch auf den Klassenerhalt an. Der Tabellenletzte gewann gegen den Paschlewwer SV mit 2:0. Die Partie wird aber ein Nachspiel haben.

Spieler verlassen den Rasen

Die Mannschaft des Paschlewwer SV brach in der 70. Minute eigenmächtig das Spiel ab, verließ den Rasen. Großpaschlebens Trainer Jürgen Augustin begründete die Aktion. „Der Schiedsrichter hat jede Aktion gegen uns gepfiffen, so etwas habe ich in 40 Jahren nicht erlebt“, so Augustin, der aufgrund Spielermangels selbst im Tor stand. Der Paschlewwer SV wird einen Sonderbericht zu diesem Spiel schreiben, kündigte Augustin an. „Das ist eine Schweinerei. Es ist sehr viel Frust aufgekommen. Wir lassen uns das nicht gefallen“, so der Trainer.

Marcel Dolge hatte für Großzöberitz beide Tore erzielt (37., 50.). Nachdem Marcel Leidel und Christoph Hoffmann kurz nacheinander vom Platz gestellt wurden (66., 68.), reichte es Jürgen Augustin und seiner Mannschaft. „Wenn wir weiter gespielt hätten, hätte der Schiedsrichter noch mehr Spieler von uns vom Platz gestellt“, so Augustin. Ob sich der eigenmächtige Abbruch auf die Wertung des Spiels auswirkt, muss nun Staffelleiter Dieter Pohlenz entscheiden. Augustin ließ durchblicken, dass der Verein auch prüfe, beim Sportgericht vorstellig zu werden.

Überrascht ob des Großzöberitzer Sieges war man beim VfB Preußen Greppin. „Damit haben wir nicht gerechnet“, sagte Greppins Trainer Pascal Hammerl: „Wir sind deswegen doppelt froh, dass wir gewonnen haben.“ Greppin besiegte Blau-Weiß Spören mit 3:1. Es war der erste Sieg für die Preußen im Jahr 2014. Pascal Hammerl war erleichtert: „Wir waren so oft dran, der Sieg ist Balsam für die Seele.“

Greppin hatte in den ersten Spielen des Jahres gegen die Topmannschaften häufig gut mitgehalten - Punkte gab es dafür aber selten. 1:2 gegen den Paschlewwer SV, 0:1 gegen den TSV Mühlbeck, dem stark in die Rückrunde gestarteten FC Eintracht Köthen rang der VfB einen Punkt ab (1:1). Lediglich gegen den FV Merzien waren die Preußen chancenlos (0:4).

Geburtstagskind Kubitza trifft

„Wir wussten, dass Spören in den letzten Wochen einige Schwierigkeiten hatte und wollten deshalb von Anfang an drauf gehen“, beschrieb Hammerl die Marschroute. Die ging auf, René Scheffler besorgte in der 17. Minute per Kopf das 1:0 für die Gastgeber. Die Freude währte aber nur kurz. Nach einem langen Ball in die Spitze lieferte sich Tobias Grabow ein Laufduell mit Spörens René Faßhauer - und verlor. Faßhauer behielt vor dem Tor die Übersicht und glich aus (1:1, 21.).

Wiederum nur sechs Minuten später hatte VfB-Kapitän Christian Radecke seinen Auftritt. Der 29-Jährige schnappte sich den Ball, umspielte mehrere Gegenspieler und setzte den Schuss aus gut 20 Metern ins Tor (2:1, 27.). Die Partie war danach ausgeglichen. Greppin hatte mehr Spielanteile, Spören blieb aber gefährlich. Erst Michael Bernd Kubitzas Treffer zum 3:1 in der 60. Minute brachte die Vorentscheidung. Jan Skodzig hatte das Geburtstagskind freigespielt.

Preußen Greppin verließ dank des Sieges den vierzehnten Platz. Dort steht nun der PSV Köthen, der 2:5 gegen den FV Merzien verlor.