Fußball Fußball: Gespräche laufen bereits
bitterfeld/MZ. - Es war ein Spiegelbild der Rückrunde des VfL Eintracht Bitterfeld. Jan Riediger verletzte sich im Training und stand gar nicht erst im Aufgebot. Torwart Robert Hahn saß ein weiteres Mal nur auf der Bank, Daniel Trettner war auch nicht im Kader. Reagieren statt agieren war für Marko Zenau ein weiteres Mal angesagt. Der Bitterfelder Trainer stellte Reserve-Spieler Andy Schletter in die Startformation und reaktivierte Jan Bär aus der zweiten Mannschaft. Dass Oldie Frank Winkler im Tor stand, war da schon nichts Besonderes mehr. Und trotz dieser großen Anzahl verletzungsbedingter Ausfälle hatte die Mannschaft noch eine Chance zum Aufstieg. "Es war eher der Schwäche der anderen Mannschaften geschuldet, dass wir noch einmal da oben ran gekommen waren", sagt Marko Zenau.
Allein diese Aussage verdeutlicht, dass in Bitterfeld das Thema Aufstieg schon länger zu den Akten gelegt wurde - zumindest für diese Saison. "Der Aufstieg war von vornherein nicht das Ziel. Es haben viele im Nachhinein die Nase gerümpft, dass wir die drei tschechischen Spieler in der Winterpause abgegeben haben", so Zenau, "ich hätte sie auch gerne behalten, aber wir hatten die Wahl zwischen den drei ehemaligen Wolfenern und ihnen. Finanziell war nur eine Lösung möglich." Es soll in Bitterfeld weiter kein unnötiges wirtschaftliches Risiko eingegangen werden. Auch nicht in der Kaderplanung für die kommende Saison.
"Der Fokus ist darauf ausgerichtet, dass wir uns in Breite und Qualität verbessern", sagt der Bitterfelder Trainer. Spätestens jetzt, wo die Richtung klar ist, können die bisher aufgenommenen Gespräche weiter forciert werden. "Wir wollen versuchen alle Spieler zu halten", erzählt Manager Andreas Mieth, "es könnte aber sein, dass der eine oder andere das Team verlässt." Namen will er noch nicht nennen, auch nicht die der Neuzugänge. Es soll bereits Zusagen geben, aber da will man bei Eintracht Bitterfeld erst nach dem Ende der Saison vermelden. Zwei Spiele stehen noch auf dem Plan. Dabei geht es um einen versöhnlichen Ausklang einer Saison, die als Aufsteiger mehr als gelungen ist. Doch läuten die beiden verbleibenden Spiele nicht nur das Saisonende ein, sondern auch den Abschied vom Namen Eintracht Bitterfeld. Ab dem 1. Juli wird der Verein unter dem neuen Namen 1. FC Bitterfeld-Wolfen am Spielbetrieb teilnehmen.
Mit neuem Vereinsnamen und frischer Energie soll dann die neue Spielzeit in der Landesliga angegangen werden. Die Pause wird jedenfalls verhältnismäßig kurz ausfallen. Am 16. Juni steigt das letzte Saisonspiel, am 10. Juli bittet Marko Zenau die Mannschaft zum ersten Mal wieder auf den Platz. Dazwischen wird es natürlich wieder viele Gerüchte um Spielerwechsel geben. "Wir wollen die Zeit der Spekulationen umgehen", sagt Marko Zenau, "deshalb führen wir schon seit einigen Wochen Gespräche." Aber in erster Linie sehnt man sich beim VfL Eintracht Bitterfeld nach dem Ende der Saison. "Wir sind froh, wenn es vorbei ist", sagt Andreas Mieth. Dann können er und der Rest der Mannschaft endlich einmal wieder durchatmen.