Mulde-Insel in Jeßnitz Alte Villa in Jeßnitz: Geschäftsmann will auf der Mulde-Insel Villen-Wohnungen bauen

Jessnitz - Michael Dubrau will es noch einmal wissen. Nachdem der Geschäftsmann in Jeßnitz bereits die frühere katholische Kirche und weitere geschichtsträchtige Gebäude erworben und saniert hat, will er jetzt - wenn man so will - seine Arbeit selbst krönen.
„Ich plane derzeit die originalgetreue Rekonstruktion des vorderen Teils der um 1880 errichteten Villa auf der Mulde-Insel“, sagt Dubrau. Bereits vor geraumer Zeit habe er mit Investoren über das Projekt gesprochen. „Da diese aber einen Rückzug gemacht haben, werde ich jetzt einen Bauantrag stellen und möglicherweise im ersten Quartal 2018 mit dem Umbau beginnen.“
Villa an der Mulde steht schon lange leer
Dieser Vorstoß wird in Jeßnitz begrüßt. „Die direkt an der Mulde gelegene Villa samt Nebengelassen steht schon lange leer und ist kein schöner Anblick“, meint Ortsbürgermeister Helmut Ernst. Wenn man von Altjeßnitz oder Roßdorf in Richtung seines Heimatorts fahre, blicke man zuerst auf die Brachen an der Mulde. „Wenn sich hier also etwas tut, dann kann ich das nur begrüßen.“
Was Geschäftsmann genau auf der Mulde-Insel vorhat?
Doch was hat Michael Dubrau eigentlich genau vor? „Ich möchte einen Villen-Teil zu Wohnungen umbauen.“ Über die Kosten für dieses Unterfangen kann Dubrau wegen der gerade begonnen Kalkulation zwar noch nichts sagen. „Dafür sind die baulichen Planungen abgeschlossen.“
Demnach habe das dreigeschossige Objekt eine Gesamtfläche von 900 Quadratmetern. „Daraus möchte ich zwölf Mietwohnungen machen, die eine Größe zwischen 70 und 100 Quadratmeter haben.“
Da der hintere Villen-Teil sowie die Nebenanlagen einsturzgefährdet seien, müsse man über ein Abrissantrag nachdenken. „Aus meiner Sicht gibt es da wenig Spielraum.“
So will Dubrau die Villa vor Wasserschäden schützen.
Verantwortlich für die Misere macht Dubrau das neu errichtete Wasserkraftwerk. „Mit dessen Inbetriebnahme kurz nach der Jahrtausendwende kam es zu Ausspülungen der Gebäudegründung auf der Insel“, sagt er und räumt ein, dass ein Nachweis über den Zusammenhang zwischen der Ausrichtung der Anlage und den Schäden an seinem Eigentum schwer zu erbringen sei.
Um weitere Beeinträchtigungen aber abzuwenden, wolle er nun große Wasserbausteine direkt vor der Insel aufschütten lassen. „Ich denke, dass wir das Problem so in den Griff bekommen.“
Doch was ist mit möglichen Hochwassern? Schließlich hatten die Mulde-Fluten von 2002 und 2013 der gesamten Region zugesetzt. „Da mache ich mir aktuell wenig Sorgen. Bei den Jahrhundert-Hochwassern ist die Villa trocken geblieben, denn sie liegt 1,5 Meter über der Straßenoberkante und damit höher als der Ort“, sagt Dubrau und hebt hervor, welche Vorteile der Wohnstandort aus seiner Sicht hat.
„Nach meinem Kenntnisstand haben wir hier eine der letzten bebaubaren Inseln in ganz Deutschland.“ Und: „Näher am Wasser kann man nicht wohnen.“ Mit diesen Argumenten will Dubrau dann auch Mitte oder Ende nächsten Jahres in die Vermarktung der Villen-Wohnungen gehen. (mz)