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Jagdmethode Land setzt im Kampf gegen Schweinepest auch auf „Saufang“

Von dpa Aktualisiert: 07.07.2022, 14:29
Ein Schild mit der Aufschrift „Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen, Pufferzone“ hängt an einem Verkehrsschild.
Ein Schild mit der Aufschrift „Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen, Pufferzone“ hängt an einem Verkehrsschild. Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Erfurt - Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest setzt Thüringen auch auf die alte Jagdmethode „Saufang“. Dabei können ganze Wildschweinrotten mit Futter in große Gatter gelockt und dort getötet werden, sagte eine Sprecherin des Thüringer Gesundheitsministeriums am Mittwoch. Damit könne die Wildschweinpopulation effektiv reduziert und die Afrikanische Schweinepest (ASP) eingedämmt werden. Das zeigten Erfahrungen aus Belgien, Tschechien oder auch Brandenburg.

Das Land habe inzwischen 40 Saufänge und Zubehör im Wert von rund 140 000 Euro beschafft, die von Jägerinnen und Jägern kostenfrei geliehen werden können. Dreizehn davon sind bereits zu Probezwecken im Einsatz. Zudem finden im Forstamt Sonneberg seit 2020 Kurse zur Anwendung der Jagdmethode statt.

Nach jüngsten ASP-Fällen im Nachbarland Sachsen verstärkt Thüringen die Vorbereitungen auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest. Insgesamt flossen dem Ministerium zufolge rund 1,2 Millionen Euro unter anderem in Schutzzäune, Fangklappen, Wildkameras und zwei Kadaverspürhunde.

ASP ist eine Virusinfektion, die ausschließlich Schweine betrifft. Sie verläuft fast immer tödlich und ist unheilbar. Es gibt keine Möglichkeit, Schweine durch eine Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt vom Menschen über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung oder Fahrzeuge sowie Futter in andere Gebiete übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.