Kurzporträt Kurzporträt: Jan-Hendrik Olbertz - Wissenschaftler in der Politik

Magdeburg/dpa. - Den Posten behielt er nach derLandtagswahl 2006, als die CDU in Sachsen-Anhalt eine Koalition mitder SPD einging. Bemerkenswert ist, dass Olbertz den Rufen mancherCDU-Politiker, wegen seines politischen Amtes auch der Parteibeizutreten, bis heute widerstand.
Zu den politischen Leistungen des 55-Jährigen, der als Pragmatikergilt, gehört die Abschaffung des erst wenige Jahre zuvor eingeführten13. Schuljahrs gleich nach Amtsantritt. 2004 setzte er gegen heftigenWiderstand eine Hochschulreform um, bei der Doppelstrukturen abgebautund das Finanzierungssystem umgestellt wurden. Bei den Theaternforderte er immer wieder Sparanstrengungen ein. Allerdings lag erbeim Thema Haushalt nicht immer auf einer Linie mit seinenKabinettskollegen, so stritt er im Vorjahr via Zeitung mitFinanzminister Jens Bullerjahn (SPD) um die Hochschulfinanzierung.
Überregional machte sich Olbertz als Mitglied verschiedenerBildungskommissionen auf Bundesebene einen Namen, in denen es etwa umdie Auswertung der Pisa-Studien ging. Derzeit ist er Koordinator derKultus- und Wissenschaftsminister der unionsgeführten Bundesländer.
Olbertz entstammt einem intellektuell geprägten Elternhaus, wurdeam 2. Oktober 1954 in Berlin geboren und wuchs in Rostock auf. Nacheiner Ausbildung zum Deutsch- und Musiklehrer folgten in Halle einForschungsstudium der Erziehungswissenschaften mit Promotion undverschiedene wissenschaftliche Tätigkeiten. 1989 habilitierteOlbertz, von 1992 bis 2002 lehrte er an der Martin-Luther-UniversitätHalle-Wittenberg als Professor für Erziehungswissenschaften.
Olbertz ist seit 1975 verheiratet und Vater dreier Töchter. Inseiner Freizeit hört er gern Opern und Jazzmusik, beschäftigt sichmit Malerei und Architektur der klassischen Moderne oder fährt miteinem Oldtimer durch das Land.