Stiftung Kunstfonds Erste Ausstellung seit 20 Jahren
Die bundesweit aktive Stiftung Kunstfonds zeigt Arbeiten von zeitgenössischen Künstlern in Halle.

Halle/MZ - 1.100 Bewerber um ein Stipendium gab es im vergangenen Jahr bei der bundesweit tätigen Stiftung Kunstfonds um eines der begehrten Stipendien für zeitgenössische Künstler, 83 erhielten schließlich den Zuschlag. Christine Bergmann, Malerin aus Halle, ist Mitglied der Jury und war gemeinsam mit zwei weiteren Künstlern an der Auswahl beteiligt. „Wir haben dann wiederum elf ausgewählt, die in der Ausstellung vertreten sind“, so Bergmann. Aus den Initialen dieser elf nebst Punkten setzt sich der Titel der Schau zusammen, die in den Räumen der Kunststiftung Sachsen-Anhalt zu sehen sind. Übrigens die erste Kunstfonds-Stipendiatenausstellung seit 20 Jahren in Deutschland überhaupt!
Vier Ostdeutsche dabei
Entscheidend für die Auswahl sei die künstlerische Qualität gewesen, wie Christine Bergmann betont; Stipendiaten nahezu jeden Alters seien vertreten. Eine bunte Mischung ist so entstanden mit Arbeiten aus Malerei, Skulptur, Fotografie sowie Sound- und Videoinstallationen.

Leicht zu entschlüsseln, gar zu verstehen sind viele der Arbeiten nicht auf den ersten Blick, sie bedürfen des Nachdenkens – freilich vor allem in der zeitgenössischen Kunst kein unbekanntes Phänomen. „Die künstlerischen Schwerpunkte reichen von formalen Fragestellungen über autobiografische Narrative hin zu gesellschaftskritischen Beobachtungen“, heißt es im Text zur Ausstellung.
Autobiografischer Bezug
Der autobiografische Bezug ist bei einigen gut zu erkennen: bei Samuel Henne zum Beispiel, der sich fotografisch mit dem Tod seines Vaters auseinandersetzt. Oder bei Ahu Dural, die im Berliner Stadtteil Siemensstadt aufwuchs und mit ihren Objekten und Installationen an die deutsche Wirtschafts- und Migrationsgeschichte erinnert.

In einer Videoarbeit erzählt Selma Laura Köran eine Geschichte aus der griechischen Mythologie aus feministischer Sicht neu; und eine Soundinstallation stellt die Leipzigerin Künstlerin Anna Schimkat vor, bei der das Ticken von Ampelanlagen für Sehbehinderte die Rhythmisierung unseres Alltags thematisiert.
Die Ausstellung ist bis zum 18. Mai in der Kunststiftung in Halle, Neuwerk 11, immer mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: 3 Euro