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City-Gründer Fritz Puppel ist tot Der Mann mit dem Hut im Hintergrund

Er war immer dabei, aber niemals vorneweg: City-Gitarrist und Ostrock-Legende Fritz Puppel stirbt mit 79 Jahren.

Von Steffen Könau 22.02.2024, 18:08
Fritz Puppel spielte bei City 50 Jahre lang Gitarre.
Fritz Puppel spielte bei City 50 Jahre lang Gitarre. (Foto: dpa)

Halle/MZ. - Er war immer dabei, der Mann mit dem Hut, der keineswegs immer derselbe war, doch meist blieb Fritz Puppel lieber im Hintergrund. Ein Schmunzeln hatte er auf den Lippen, während er Gitarre spielte. Für die große Show bei seiner Band City sorgte Sänger Toni Krahl. Fritz Puppel, von Kollegen und Fans „Fritze“ genannt, sorgte mit dem vor vier Jahren verstorbenen Barfuß-Schlagzeuger Klaus Selmke für die seriöse musikalische Basis.

So war das immer gewesen, seit der gebürtige Niederschlesier sich 1972 mit Krahl und Selmke zur „City Band Berlin“ zusammengetan hatte. Puppel war 28 und doch schon ein gewiefter Pionier im Minenfeld der DDR-Popmusik. Bei den Lunics hatte er mit dem späteren Puhdys-Sänger Dieter Birr Pläne für eine gemeinsame Karriere geschmiedet. Die DDR-Behörden verhinderten das: Beide wurden zur NVA eingezogen. Und statt einer Band entstanden danach zwei.

Mit City gelang Fritz Puppel ein jahrzehntelanger Höhenflug. 15 Millionen Alben verkaufte die Band, der Song „Am Fenster“ war ein Exportschlager und wurde zum Volkslied. Als sich die Band vor anderthalb Jahren auflöste, nachdem sie ihren 50. gefeiert hatte, plante Fritz Puppel, endlich all das zu tun, wofür nie Zeit gewesen war. Reisen in ferne Länder. Lange Joggingrunden. Das Leben genießen. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist der Wahlberliner nun plötzlich und unerwartet im Alter von 79 Jahren gestorben.