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Kriminalität Kriminalität: Gauner im Land entwickeln ständig neue Tricks

08.02.2004, 20:15

Magdeburg/ddp. - Trotz aller Warnungen sind Trickbetrüger nach wie vor erfolgreich. Von den etwa 4000 Diebstählen pro Jahr in Sachsen-Anhalt zählen nach Schätzungen des Landeskriminalamtes ein Drittel zu den Trickstraftaten. Die Täter verändern ihre Vorgehensweise ständig, sagt Kriminalhauptkommissar Lothar Schirmer von der Polizeidirektion Magdeburg.

So treten immer wieder falsche Firmenmitarbeiter oder Pseudo-Polizisten auf - so wie im vorigen Jahr in Dessau. Nachdem zwei angebliche Polizisten die Rucksäcke mehrerer Jugendlicher durchsucht hatten, fehlten Geld und Handys. Schirmer: "Die Täter haben den Jugendlichen eine Fantasie-Polizeimarke gezeigt und sie damit eingeschüchtert."

Schirmer kennt die Tricks: vom versehentlichen Bekleckern des Nachbarn im Café bis zu offensichtlich hilfsbereiten jungen Frauen, die älteren Damen die Einkaufstasche tragen. In allen Fällen wurden die Opfer abgelenkt und bestohlen. Zurzeit sei gerade eine Gruppe unterwegs, die vermeintlich harmlose Umfragen zum Thema Fernsehgebühren mache, warnt Schirmer. Am Ende sollen die Befragten das Gespräch bewerten und dazu eine Ziffer ankreuzen, die unsichtbar zu einer Zusage zum Abonnement für eine Zeitung wird.

Klingeln Unbekannte an der Haustür, rät Klaus-Peter Knobloch vom Landeskriminalamt, die Tür nie ganz zu öffnen und im Zweifelsfall die Polizei anzurufen. Ein solches Telefonat hat eine 43-jährige Magdeburgerin vor Schlimmerem bewahrt: Bei der Frau hatte sich telefonisch eine angebliche Bankangestellte gemeldet, nachdem ihr ein paar Tage zuvor Portemonnaie und EC-Karte gestohlen worden waren. Die Frau sollte der Anruferin die PIN-Nummer ihrer Karte zum Entsperren des Kontos nennen. Als sie sich weigerte, wurde sie an einen angeblichen Polizeimitarbeiter weitergeleitet - den Komplizen der Betrügerin. Ein Anruf bei der Polizei klärte das Rätsel und sicherte der Magdeburgerin ihr Geld.