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Kindertag in Ost und West Kindertag in Ost und West: Warum Kinder zweimal feiern müssen

Von Steffen Könau 27.05.2016, 12:03
Die DDR feierte international.
Die DDR feierte international. Archiv

Halle (Saale) - Der Kindertag war als erster da, beschlossen und verkündet im Dezember 1948 auf dem Budapester Weltkongress der Internationalen Demokratischen Frauenföderation. Die saß in Paris, war aber eine sozialistische Veranstaltung. Weshalb die Idee eines „Kampftages für die friedliche Zukunft aller Kinder“, wie es die DDR nannte, nur auf einer Seite des eisernen Vorhanges begrüßt wurde.

Internationaler Kindertag gegen Weltkindertag

Ab 1950 feierte der Ostblock also den Internationalen Kindertag, zur Begeisterung der Schulkinder, die frei hatten. Der Westen hingegen schaute zu. Allerdings nur vier Jahre lang. Dann hatte der Vorschlag der US-Kinderschutz-Organisation International Union for Child Welfare die Uno erreicht. Die 9. Vollversammlung beschloss mit ihrer Resolution 836 die Einführung eines UN-Weltkindertages - auf Englisch „Universal Childrens Day“, bei dem allen Staaten freigestellt wurde, wann sie ihn begehen wollen. Die Bundesrepublik entschied sich für den 20. September, das Datum selbst aber spielte öffentlich kaum eine Rolle.

Mit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten stießen dann zwei Kindertage aufeinander. Ohne Einheit: Der Osten feiert weiter seinen Internationalen Kindertag, der Westen blieb bei seinem Weltkindertag. Die Uno setzte noch einen drauf: Zum zehnten Jahrestag des „Übereinkommen über die Rechte des Kindes“ wurde der 20. November zum „Internationalen Tag der Kinderrechte“ erklärt. Einheitsbildend, denn dieses Datum wird in Ost wie West ignoriert. (mz)