Initiativen gegen Hundehaufen Initiativen gegen Hundehaufen: Gassi gehen nur mit Beutel

Halle (Saale) - Der Druck auf die rund 100 000 Hundehalter in Sachsen-Anhalt wächst. Sie sollen verstärkt gezwungen werden, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere zu beseitigen. Dazu gibt es viele kommunale Initiativen. Hintergrund ist, dass die Hundehaufen Städte und Gemeinden stark verschmutzen.
Fotos von Verursachern
Erst vor kurzem hatte ein Aufruf im Bernburger Stadtteil Aderstedt für Aufsehen gesorgt. Der Ortsbürgermeister hatte die Einwohner aufgefordert, Hundehaufen zu fotografieren und ihm die mutmaßlichen Verursacher zu melden. Der örtliche Datenschutzbeauftragte warnte allerdings: Fotos zu machen sei ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der betroffenen Hundehalter. Nach Angaben des Städte- und Gemeindebundes Sachsen-Anhalt gibt es Handlungsbedarf. Hauptgeschäftsführer Jürgen Leindecker: „Hundehaufen sind ein Riesenproblem.“ Gegen eine zunehmende Verunreinigung helfe nur ein Sinneswandel einer breiten Öffentlichkeit. Dabei könne es aber nicht um Strafen allein gehen.
Reichlich Initiativen
Initiativen gibt es reichlich, ein Königsweg ist noch nicht erkennbar. Sachsen-Anhalts Lutherstädte etwa wollen das Hundehaufen-Problem bis zum Reformationsjahr 2017 aus der Welt schaffen. Wittenberg setzt auf Hundetoiletten. In Eisleben denkt die Stadtverwaltung darüber nach, eine Hundehaufen-Hotline einzurichten, in der auf Verschmutzungen hingewiesen werde soll. „Unsere Hundetoiletten wurden bislang leider alle zerstört“, so Stadtsprecher Maik Knothe.
In Halle müssen Hundehalter, wenn sie mit dem Vierbeiner Gassi gehen, seit 2013 einen Hundekot-Beutel dabei haben. Das werde auch kontrolliert, so Stadtsprecher Drago Bock. Bei Verstößen droht ein Strafgeld von 35 Euro. Gegenwärtig laufen neun Bußgeldverfahren. In der Stadt sind fast 9 000 Hunde angemeldet. Dafür stehen 100 Hundetoiletten zur Verfügung.
Erste Erfolge in Magdeburg
Einen ersten Erfolg meldet die Stadt Magdeburg. Slalomläufe um Hundehaufen, sagt Sprecherin Kerstin Kinszorra, müssten Fußgänger nicht mehr absolvieren. 40?Bedienstete seien im Einsatz, um Verschmutzer „in flagranti“ zu stellen. Das zeige Wirkung. (mz/rbö)
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