Hundehaufen-Debatte in Aderstedt: Hundehaufen-Debatte in Aderstedt: Nur Polizisten dürfen Fotos schießen

Aderstedt - Kurz auf den Kameraauslöser drücken, wie ein Hundehalter den Haufen seines Vierbeiners unerlaubt liegen lässt? So einfach wie das klingt, wird der Kampf gegen die Tretminen in Aderstedt wohl doch nicht werden. „Fotos zu machen ist ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte“, sagt Bernburgs Datenschutzbeauftragter Jens Taubel und pfeift damit den Aderstedter Ortschef Mike Franzelius (parteilos) zurück.

Er hatte die Idee kürzlich ins Spiel gebracht, um damit sündige Hundehalter im Dorf ausfindig zu machen. Laut Taubel hat es in anderen Städten ähnliche Anläufe gegeben, die allerdings bei anschließenden Gerichtsverfahren abgeschmettert wurden.

Zumindest kann das geschossene Bildmaterial nicht als Beweismittel und auch nicht für die Ermittlung der Hundehalter dienen. „Nur die Polizei kann Fotos für die Ermittlung machen“, sagt Taubel.

Währenddessen findet der Vorstoß des Aderstedter Ortsbürgermeisters, sämtliche Hundehalter bei ihm oder den Mitgliedern des Ortschaftsrates zu melden, wenn sie die Hundehaufen liegen lassen, vor allem im sozialen Netzwerk Facebook eine immer größere Fangemeinde. „Finde ich eine sehr gute Idee“, heißt es da zum Beispiel von einer MZ-Leserin. „Richtig so“, schreibt ein anderer. „Sollte man in Bernburg auch dringend einführen!“, fordert unterdessen ein weiterer MZ-Leser.

Außerdem wurde die Forderung laut, diese Aktion in anderen Dörfern im Raum Bernburg zu übernehmen. Bemängelt wird allerdings auch, dass es viel zu wenige Möglichkeiten gibt, die Kotbeutel zu entsorgen.

Das soll sich zumindest in Aderstedt ändert. Dort sollen zwei bis drei neue Mülleimer aufgestellt werden, in denen auch die Beutel geworfen werden können. Letztere gibt es - wie bereits berichtet - beim Aderstedter Ortsbürgermeister Franzelius selbst. Kostenlos, wie er betont. Die ausführliche Debatte ist unter der folgenden Adresse zu finden: www.facebook.com/mzbernburg (mz)