Hochwasser im Elbe-Havel-Winkel Hochwasser im Elbe-Havel-Winkel: Deich bei Schönfeld wurde auf 30 Meter geöffnet

Schönfeld/Stendal/dpa. - Zur Entlastung des von riesigen Wassermengen überschwemmten Elbe-Havel-Winkels haben Helfer einen Deich auf rund 30 Metern Länge geöffnet. Nach dem Deichbruch bei Fischbeck habe sich ein See mit einem Volumen von etwa 13 Millionen Kubikmetern gebildet, sagte ein Sprecher des Landkreises Stendal am Samstag. Während ein Teil des Hochwassers sich den Weg in Richtung Havelpolder und Havel gebahnt habe, stehe der riesige See auf der anderen Seite der Bundesstraße 107. Um mehrere Ortschaften zu entlasten, wurde nun der Deich bei Schönfeld geöffnet. Bis zum Abend klaffte eine Lücke von etwa 30 Metern. Damit könnten nach Experten-Einschätzung etwa 80 Kubikmeter Wasser pro Sekunde Richtung Elbe abfließen.
Es werde etwa fünf Tage dauern, bis der Hochwasser-See leergelaufen sei, sagte der Sprecher. So soll die bedrohliche Lage für eine Reihe von Orten abgewendet werden. Inzwischen sind für die meisten Ortschaften im Elbe-Havel-Winkel die Evakuierungen aufgehoben. Seit Samstag sind auch Schönhausen und Jederitz wieder freigegeben. Sechs Orte, darunter auch Fischbeck, bleiben evakuiert. Damit seien von den Evakuierungen noch rund 1000 Menschen betroffen, hieß es weiter. Zu Spitzenzeiten waren es 8000 Menschen in der Region.
Die Notunterkünfte in Havelberg und Stendal blieben weiter offen, sagte der Landkreissprecher. Aktuell seien in Havelberg 39 und in Stendal 79 Menschen untergebracht. Wichtig sei das Angebot auch für die Menschen, die schon wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren könnten. Wenn sie feststellten, dass dort alles zerstört sei, müssten sie sich nicht allein durchschlagen, sondern könnten in den Notunterkünften übernachten und sich verpflegen lassen. Tagsüber können sie dann weiterarbeiten. Im Landkreis Stendal gilt der Katastrophenfall seit dem 4. Juni.

