Hirnhautentzündung durch Zecken Hirnhautentzündung durch Zecken: Vogtland nun offiziell FSME-Risikogebiet

Berlin/Dresden/dpa - Als erster Landkreis in Sachsen ist das Vogtland zum FSME-Risikogebiet erklärt worden. Das sagte die Sprecherin des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI), Susanne Glasmacher, am Montag. Grund ist die gestiegene Zahl von Fällen der durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Nach Angaben des Instituts wurden im vergangenen Jahr im Vogtland fünf Fälle der gefährlichen Krankheit registriert.
Keine speziellen Medikamente gegen FSME
Spezielle Medikamente gegen den FSME-Virus gibt es nicht. Schutz bietet nur eine Impfung. In Risikogebieten wird sie von den Krankenkassen übernommen - unabhängig davon, ob man dort wohnt oder sich aus privaten oder beruflichen Gründen dort aufhält.
FSME-Risikogebiete gab es in Ostdeutschland bisher nur in Thüringen. Im Westen sind Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland betroffen. Die Schwelle zum FSME-Risikogebiet liegt bei mehr als einer Erkrankung pro 100.000 Einwohner. Im am Montag vom RKI veröffentlichten Epidemiologischen Bulletin werden bundesweit 142 Landkreise als Risikogebiete ausgewiesen, davon allein 80 in Bayern.
Drei Impfungen nötig für vollen Impfschutz
Die ständige Impfkommission empfiehlt jedem, sich impfen zu lassen, der in einem Risikogebiet der Gefahr ausgesetzt ist, mit Zecken in Kontakt zu kommen. „Um einen vollen Impfschutz zu erreichen, sind zumeist drei Impfungen nötig“, sagt Sophie Merbecks, Ärztin an der sächsischen Landesuntersuchungsanstalt. Alle drei bis fünf Jahre werden Auffrischungsimpfungen empfohlen. „Da kommt es dann auf das Alter des Patienten und den Impfstoff an.“
Während die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose mit Antibiotika behandelt werden kann, gibt es für die mit einer Hirnhautentzündung zum Teil tödlich verlaufende FSME keine speziellen Medikamente. Auch hier gilt: Je älter der Patient, desto wahrscheinlicher ein schwerer Verlauf. „Einen tödlichen FSME-Fall hat es in Sachsen zumindest in den vergangenen zehn Jahren aber nicht gegeben“, sagt Merbecks.
Wegen des milden Winters sind die Zecken in diesem Jahr besonders früh aktiv. Wer im Wald oder im hohen Gras unterwegs ist, sollte anschließend Körper und Kleidung absuchen, empfiehlt das RKI.