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Hintergrund Hintergrund: Die Wettiner

04.12.2013, 10:03

Dresden/dpa - Die Wettiner sind eine uralte sächsische Dynastie mit weitreichenden Verbindungen. Der Stammsitz Burg Wettin bei Halle (Sachsen-Anhalt) gab dem Adelsgeschlecht im 11. Jahrhundert den Namen. Gut 800 Jahre herrschten die Wettiner über Sachsen - seit 1806 als Könige - als Friedrich August III. 1918 abdankte. Aus dem Haus Wettin, das zur ersten Abteilung der Fürstenhäuser gehört, gingen europäische Herrscher hervor. Auch Queen Elizabeth II. und Ex-König Albert II. von Belgien sind wettinischer Abstammung.

Bei der Fürstenabfindung 1924 erhielten die später von den Nazis verfolgten Wettiner Immobilien und Kunstschätze; nach 1945 wurden sie von der Sowjetunion enteignet und flohen in den Westen. Nach der Wende kehrten einige Nachfahren zurück. Der Fund von Kisten mit Kunstschätzen, die Ernst Heinrich Prinz von Sachsen 1945 im Wald von Schloss Moritzburg vergaben hatte, machte 1995 Schlagzeilen.

In jüngerer Vergangenheit sorgten Rückgabeansprüche auf Kunstwerke in staatlichen Museen für Aufregung. 1999 hatten die Erben bereits eine Millionenentschädigung erhalten, später gab es eine Einigung über Porzellane. Nun verhandelt der Freistaat über weitere Stücke aus den Kunstsammlungen. Dabei ist die einstige Herrscherfamilie auch intern zerstritten.