Hintergrund Hintergrund: Die Blindenschrift
Wernigerode/dpa. - Die Blindenschrift ist eine aus erhabenen Punkten gebildete Schrift, die durch Abtasten von Blinden gelesen werden kann (Punktschrift). Sie wurde von dem französischen Offizier C. Barbier (1767-1841) auf einer 12-punktigen Grundform aufgebaut. Erst durch den französischen Blindenlehrer Louis Braille (1809-1852) erlangte die Schrift zum Erfolg. Braille, der selbst mit drei Jahren erblindete, reduzierte im Alter von 15 Jahren die Blindenschrift auf sechs Punkte. Deren Stellung zueinander lässt sich 63 Mal verändern. Die Blinden- oder auch Brailleschrift ist heute international eingeführt. Sie wird auch als Kurz- und Notenschrift verwendet.
Abgetastet wird mit beiden Zeigefingern, geschrieben wird auf besonders gebauten Tafeln durch Sticheln in steifes Papier oder mit Blindenschreibmaschinen. Nur etwa zehn Prozent aller blinden Menschen sind in der Lage, Blindenschrift zu lesen. Grund ist, dass etwa zwei Drittel erst im Alter ihr Augenlicht verlieren.