Gesundheit Gesundheit: Erstes missbrauchsicheres Krankenchip-System startet

Magdeburg/dpa. - Das erste missbrauchsichere Chipkarten-SystemSachsen-Anhalts schützt ab Freitag vor Betrug beim Arztbesuch. Alserste Krankenkasse des Landes führt die Techniker Krankenkasse einSystem ein, das ungültig gewordene Krankenversicherungskarten sperrtund damit unbrauchbar macht. «Betrüger haben somit bei den 3800niedergelassenen Ärzten in Sachsen-Anhalt schlechte Karten», teiltedie Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen-Anhalt am Donnerstag inMagdeburg mit. Die ungültigen Karten können direkt in der Praxiserkannt werden.
Bereits vom kommenden Jahr an soll das Projekt ausgedehnt werden.Dann steht die entsprechende Software in Sachsen-Anhalt auch den rund1700 niedergelassenen Zahnärzten zur Verfügung. Es wäre zu begrüßen,wenn weitere Kassen ein solches System einführen würden, sagte einSprecher der KV. Doch bislang gebe es dafür keine Signale.
«Die niedergelassenen Ärzte haben ein Interesse daran, dass nurBerechtigte Leistungen zu Lasten der Krankenkassen erhalten, daMissbrauch dazu führt, dass Mittel für die Versorgung der tatsächlichVersicherten fehlen», sagte KV-Vorstandsvorsitzender Burkhard John.
So funktioniert das neue System: Wenn Versicherte der TechnikerKrankekasse eine neue Karte bekommen, werden alle vorherausgestellten Karten damit automatisch ungültig. Die verschlüsseltenDaten dieser Karten werden dann auf eine elektronische Listeübertragen, die über eine regelmäßige Abgleichung der Praxis-Softwarezu den Ärzten gelangt. Zieht die Arzthelferin eine gesperrte Kartedurch das Lesegerät, akzeptiert das System diese nicht.