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Gequälte Tiere in Eisenberg Gequälte Tiere in Eisenberg: Auflagen für umstrittenen Schweinezuchtbetrieb noch unklar

22.07.2014, 17:03
In Thüringen sind in einem Schweinezuchtbetrieb elf Sauen getötet worden. Das LKA ermittelt.
In Thüringen sind in einem Schweinezuchtbetrieb elf Sauen getötet worden. Das LKA ermittelt. dpa

Eisenberg/dpa - Angesichts neuer Missstände in der Schweinezucht „Gut Thiemendorf“ bei Eisenberg wollen die Behörden den Betrieb verstärkt im Auge behalten. Ob neue Auflagen verhängt werden, hänge aber vom Ergebnis der aktuellen Ermittlungen ab, sagte am Dienstag die Sprecherin des zuständigen Landratsamtes, Claudia Bioly. Es stehe jedoch fest, dass die regelmäßigen Kontrollen fortgesetzt werden.

Der Leiter des zuständigen Zweckverbandes, Martin Meißner, bezeichnete am Dienstag die Anlage als „absoluten Schwerpunkt“ seit Dezember vergangenen Jahres. Der Zweckverband wird vom Saale-Holzland-Kreis und der Stadt Jena getragen. Sowohl Landrat Andreas Heller (CDU) als auch Jenas Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD) sahen die Verantwortung für die Situation in der Anlage beim Betreiber. „Es ist nicht hinzunehmen, dass Tieren gesetzwidrig Schmerzen und Leid zugefügt werden oder sie gar getötet werden müssen“, betonte Heller und fügte hinzu: „Jedes getötete Tier ist eines zu viel.“

Bei einer Durchsuchung vorige Woche waren 24 Kadaver entdeckt worden. Zudem mussten den Angaben zufolge elf schwerst verletzte Sauen getötet werden, um sie von ihren Leiden zu erlösen. Die Tiere sollten untersucht werden, Ergebnisse dazu lägen aber noch nicht vor, sagte die Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA), Tina Büchner. Ermittelt werde gegen zwei Eigentümer und den Betriebsleiter des Unternehmens. Welche Tierschutzverstöße ihnen genau vorgeworfen werden, wollte die LKA-Sprecherin „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht sagen.

Durchsucht wurde nur die Zuchtanlage Thiemendorf, in der rund 10 000 Schweine gehalten werden; zum Unternehmen gehören weitere Standorte zur Ferkelaufzucht und Schweinemast. Heimliche Aufnahmen von Tierschützern hatten die Behörden auf den Plan gerufen. Daraufhin war der Betrieb bereits verstärkt kontrolliert worden. Außerdem gab es Auflagen - etwa um einzelnen Tieren mehr Platz zu verschaffen.