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George Clooneys "Monuments Men" George Clooneys "Monuments Men": Steuerzahlerbund prangert Filmförderung an

19.03.2014, 12:12
„Monuments Men“ mit Matt Damon, Bill Murray und George Clooney (v. l.) wurde auch in Merseburg gedreht.
„Monuments Men“ mit Matt Damon, Bill Murray und George Clooney (v. l.) wurde auch in Merseburg gedreht. Twentieth Century Fox Lizenz

Berlin/Halle (Saale)/dpa/MZ. - Der Bund der Steuerzahler hat der schwarz-roten Koalition mangelnden Ehrgeiz bei der Sanierung des Haushalts vorgeworfen. Im Bundesetat gebe es ein Einsparpotenzial von mindestens 20 Milliarden Euro, erklärte der Verband am Mittwoch in Berlin. Kürzungen seien möglich unter anderem durch einen schnelleren Ausstieg aus der Steinkohleförderung sowie eine Kappung von Energie- und Klimasubventionen. Milliarden könnten auch eingespart werden bei Personal- und Verwaltungskosten, Subventionen im Nahverkehr sowie durch Kürzungen beim Elterngeld und die Streichung des Betreuungsgeldes. Es gebe zudem viele kleine verzichtbare Beträge. Ein Beispiel dafür ist laut dem Bund der Steuerzahler die Filmförderung des Films "Monuments Men", der unter anderem in Sachsen-Anhalt gedreht wurde.

8,5 Millionen Euro für Hollywoodstars aus dem Kanzleramt

Kinofilme sind für den deutschen Staat ein wichtiges Kulturgut. Deshalb gibt es den finanziell gut ausgestatteten Deutschen Filmförderfonds. Um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Filmwirtschaft in Deutschland zu verbessern, unterstützt dieser Fonds viele kleinere Produktionen. Das übergeordnete Ziel ist, den Filmproduktionsstandort Deutschland nachhaltig zu fördern und dessen internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Aber nicht nur den Kleinen kommt die Filmförderung zugute. Denn auch die ganz großen Produktionen werden bedacht. Wie der Bund der Steuerzahler in seinem aktuellen Bericht mitteilt, muss um die filmtechnischen Betriebe in Deutschland auszulasten, der Steuerzahler ran.

Film in Brandenburg und Sachsen-Anhalt gedreht

So erhielt der Kinoblockbuster „Monuments Men“ ganze 8,5 Millionen Euro aus dem Deutschen Filmförderfonds, der mit jährlich 70 Millionen Euro aus dem Etat des Bundeskanzleramts gespeist wird. Dabei lässt schon die lange Reihe an Hollywoodstars, die in diesem Film mitspielen, erkennen, dass es der Produktionsfirma nicht an Geld fehlte, heißt es in der Mitteilung. So standen neben George Clooney und Bill Murray auch Cate Blanchett, John Goodman und Matt Damon vor der Kamera. Die Förderung aus dem Deutschen Filmförderfonds muss nicht zurückgezahlt werden, wie eine Sprecherin der Filmförderungsanstalt gegenüber der MZ bestätigte.

Und da Teile des Films in Brandenburg und in Sachsen-Anhalt gedreht wurden, kamen zusätzliche Förderungen des Medienboards Berlin-Brandenburg sowie der Mitteldeutschen Medienförderung dazu. Wie der Steuerzahlerbund weiter mitteilt, geht es um eine Summe von 9,3 Millionen Euro vom deutschen Steuerzahler und damit fast 20 Prozent der geschätzten Produktionskosten.