Gebietsreform Gebietsreform: Stadtrat von Hettstedt lehnt Gespräche mit Eisleben ab
Eisleben/Sangerhausen/MZ. - Die Bestrebungen der Lutherstadt, Sangerhausen mit Hilfe von Hettstedt bei der Einwohnerzahl zu übertrumpfen, dürften somit gescheitert sein.
Erst in der vergangenen Woche hatte der Stadtrat von Eisleben Verhandlungen mit Hettstedt zugestimmt. Wäre der Zusammenschluss zustande gekommen, hätte die neue Stadt Eisleben / Hettstedt rund 39 000 Einwohner gehabt.
Eisleben alleine dagegen hat rund 23 000 Einwohner. Sangerhausen kommt nach bereits vollzogenen Eingemeindungen auf etwa 31 000 Einwohner. Zwischenzeitlich drohte der Landrat von Sangerhausen, Volker Pietsch (CDU), sogar, die Stadt Sangerhausen notfalls auf den gesamten Kreis auszudehnen und so an Einwohnern zuzulegen. Hintergrund des Tauziehens ist der Regierungsentwurf zur Kreisreform. Demnach soll das Landtag am Donnerstag die Verringerung der Kreise von 21 auf elf beschließen. Im November sollen dann die neuen Kreisstädte benannt werden. Bei der Auswahl ist ein Maßstab die Einwohnerzahl am Tag der Abstimmung im Landtag. Fusionen müssen aber zu diesem Zeitpunkt rechtlich abgeschlossen sein. Die Landesregierung will Sangerhausen zur Kreisstadt machen.
Michael Schädlich, Geschäftsführer des Instituts für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung Halle, sagte am Dienstag gegenüber der MZ, die Debatte um die Kreisstädte dürfe nicht verdrängen, dass mit der Kreisreform effizientere Strukturen geschaffen werden sollen. Dafür müsse jeder seinen Beitrag leisten. Städte, die im Wettlauf um die künftigen Kreissitze unterliegen, sollten zudem für die entstehenden wirtschaftlichen Nachteile in den kommenden Jahren entschädigt werden.