Förderschulen Sachsen-Anhalt Förderschulen Sachsen-Anhalt: Immer weniger Schüler schaffen Hauptschulabschluss

Magdeburg - An den Förderschulen für Lernbehinderte schaffen in Sachsen-Anhalt immer weniger Schüler einen Hauptschulabschluss. Im vergangenen Jahr waren es nur noch knapp 17 Prozent, 2009 dagegen 25 Prozent. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor, wie die Fraktion am Donnerstag mitteilte.
Nach Angaben der Grünen hat in den vergangenen Jahren die Zahl der Schüler an den Förderschulen abgenommen, was ein Erfolg der Inklusion sei. Kritisch müsse aber der drastisch gesunkene Anteil der jungen Menschen gesehen werden, die diese Schulen wenigstens mit einem Hauptschulabschluss verließen.
50 Förderschulen für Lernbehinderte
Nach der Übersicht des Kultusministeriums verließen vergangenes Jahr 843 Schüler die rund 50 Förderschulen für Lernbehinderte im Land. Davon erreichten 140 den Hauptschulabschluss. Die übrigen erhielten ein Abschluss- oder ein Abgangszeugnis. Im Jahr 2009 waren es noch 1278 Abgänger, von denen 320 den Hauptschulabschluss erreichten.
„Diese Zahlen zeigen klar, dass es den Förderschulen für Lernbehinderte in Sachsen-Anhalt zunehmend schlechter gelingt, die Kinder zu einem Schulabschluss zu führen“, erklärte Grünen-Fraktionschefin Claudia Dalbert. Sie kritisierte zudem, dass nur 73 Prozent der Lehrkräfte dort über eine sonderpädagogische Ausbildung verfügten.
Die Landesregierung stoße mit dem parallelen System von Regel- und Förderschulen an eine Grenze, erklärte Dalbert. Die Regelschulen benötigten das Personal, das jetzt noch an Förderschulen arbeite, um die Inklusion erfolgreich zu gestalten. Inklusion bedeutet die gleichberechtigte Teilnahme von behinderten und nicht behinderten Kindern am Unterricht in allgemeinen Schulen. (dpa)