Fernsehexperiment Fernsehexperiment: "MDR Topnews: Völkerschlacht überrollt Sachsen"

Leipzig/dpa - Gute Resonanz auf ein altes Kriegsereignis: Mit seinem Fernsehexperiment „Völkerschlacht live“ erreichte der Mitteldeutsche Rundfunk am Montag in seinem Sendegebiet mehr als eine halbe Million Zuschauer. Bei 530 000 Zuschauern habe die Sendung „MDR Topnews: Völkerschlacht überrollt Sachsen“ einen Marktanteil von 13,7 Prozent gehabt, teilte der Sender am Dienstag mit. Anlässlich des 200. Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig zeigt Sender nach eigenen Angaben „das modernste Geschichtsformat im deutschen Fernsehen.“
In einem virtuellen Nachrichtenstudio präsentiert ARD-„Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni die Sendung. Zu sehen sind Einspielfilme, Handyvideos und Mitschnitte, wie sie heute von Kopfkameras kämpfender Soldaten gemacht werden könnten. Reporter werden von nachgestellten Schlachtfeldern und aus Lazaretten live zugeschaltet. Noch bis zum Donnerstag (17. Oktober) sind die „Topnews“ von der Völkerschlacht jeweils um 19.50 Uhr im MDR-Fernsehen zu erleben.
Im Forum auf der das Projekt begleitenden Internetseite äußern sich die Zuschauer unterschiedlich über die nachgestellten Schlachtenszenen. „Ich finde es absolut unangemessen, so ein Ereignis (egal von welchem Krieg) so zu verfilmen“, schreibt eine „Chinaqueen2004“ und meint, Geschichte könne auch anders vermittelt werden. „Sunny1099“ schreibt dagegen: „Warum sollte man historische Ereignisse nicht nachstellen dürfen? Wichtig ist es doch, dass die Nachwelt sich ein wenig vorstellen kann, wie es damals war.“