Fahndungen in Potsdam und Stendal Fahndungen in Potsdam und Stendal: Vernetzte Suche nach Inga und Elias

Stendal/Potsdam - Im Fall der seit zweieinhalb Monaten vermissten Inga stehen die Ermittler in engem Kontakt mit ihren Kollegen aus Potsdam. Dort wird seit einer Woche nach dem verschwundenen sechsjährigen Elias gesucht. Er verschwand rund 100 Kilometer von dem Waldstück entfernt, in dem Inga Anfang Mai zuletzt gesehen worden war. Beide Teams tauschten sich regelmäßig aus, sagte der Magdeburger Polizeisprecher Marc Becher am Mittwoch. Christoph Koppe von der Brandenburger Polizei betonte, die Hinweise würden abgeglichen.
Das sei aber „reine Routine“, fügte er hinzu. „Wir können nichts ausschließen“, es gebe aber bisher keine Verbindung. Nur: „Beides sind Kinder, und beide sind relativ schnell unbekannt verschwunden.“
Zu beiden Kindern gibt es noch keine heiße Spur. Der sechsjährige Elias war am Mittwoch vor einer Woche zuletzt auf einem Spielplatz im Stadtteil Schlaatz gesehen worden. Die fünfjährige Inga verschwand in einem Waldstück bei Stendal.
Seitdem durchkämmte die Polizei mehrfach die Umgebung. Mit bundesweiten Fahndungsaufrufen an Bahnhöfen und im Fernsehen baten die Ermittler um Unterstützung bei der Suche nach dem blonden Mädchen mit der breiten Zahnlücke. Mehr als 1.000 Hinweise gingen ein. Ein heißer Tipp war bisher nicht dabei, wie Polizeisprecher Becher am Mittwoch sagte. Zuletzt hatte die Ermittlungsgruppe mehrfach vergeblich mit Personenspürhunden nach Inga gesucht. Die Tiere hatten die Polizisten Hunderte Kilometer durch Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen geführt. Ob die Spezialschnüffler erneut zum Einsatz kommen, konnte Becher nicht sagen.
Die Suche nach Elias in Potsdam wurde mit Sonnenaufgang am Donnerstag wieder aufgenommen. Während die Polizisten in der Nacht nicht ausrückten, hat die Sonderkommission „Schlaatz“ nach der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ am Mittwochabend in der Nacht etwa doppelt so viele Hinweise als sonst auf den vermissten Elias bekommen. Bis Mittwoch waren mehr als 430 Hinweise bei den Ermittlern eingegangen. Am Mittwoch hatten Polizisten noch einmal das Flüsschen Nuthe und das Ufer im Potsdamer Stadtteil Schlaatz abgesucht, auch ein Spürhund war dabei im Einsatz. Es werde weitergesucht, „solange es notwendig ist“, betonte Polizeisprecher Koppe. Es gebe noch viele Hinweise, die abgearbeitet werden müssten. Die Sonderkommission „Schlaatz“ ermittelt, etwa 170 Polizisten beteiligen sich weiterhin an der Suche.
Nach dem Verschwinden von Elias hatte sich die Polizei zunächst bei ihrer Suche auf die Möglichkeit eines Unglücks konzentriert: Der Junge könnte in die Nuthe oder in einen Heizungsschacht gestürzt sein, war die Überlegung. Aber auch ein Verbrechen wird von den Ermittlern mittlerweile ausdrücklich nicht ausgeschlossen.
Der sechsjährige Elias war vor einer Woche zuletzt auf einem Spielplatz in Potsdam gesehen worden.Die fünfjährige Inga verschwand Anfang Mai in einem Waldstück bei Stendal. (dpa)
