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Die Seele der Wolga auf die Leinwand gebannt

04.06.2009, 15:22

Quedlinburg/MZ/tz. - Um so mehr ist das Bestreben von Michael Kirschstein und Buchhändler Ernst-Ulrich Jürgens zu loben, mit Vladimir Maslov einen zeitgenössischen russischen Maler, bzw. eine Kollektion seiner Werke nach Quedlinburg zu holen. Maslov, zu Hause im Wolga-Städtchen Belo Gorodov, stellte sich zur gestrigen Ausstellungseröffnung in der Buchhandlung Gebecke per Video vor, agierte malend vor der Kamera und zeigte Motive seiner Heimat, die ihn zu seinen expressiven Bildern inspirierten. Maslov, ein Individualist, ein Romantiker, gelangte erst vor kurzem zu einem gewissen Bekanntheitsgrad in der russischen Kunstszene, gilt inzwischen als Geheimtip.

Vor allem seine Landschaftsbilder faszinieren durch den expressiven Farbauftrag. Die Farbe wird mit dem Spachtel aufgebracht, die sichtbaren Strukturen erzeugen eine Art Räumlichkeit, die in der Buchhandlung leider nur begrenzt zur Wirkung kommt. Maslov ist ein Naturmensch, die Verkörperung der russischen Seele, der seine Sehnsucht nach Urtümlichkeit gegenüber der modernen Welt ausdrucksstark auf die Leinwand bannt. Eine sehenswerte Exposition.