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Colbitzer verärgert Colbitzer verärgert: Neuer A14-Abschnitt von Lkw-Fahrern nicht genutzt

11.11.2014, 11:58
Erste zivile Fahrzeuge nutzen am 29. Oktober 2014 die Autobahn 14 in Colbitz.
Erste zivile Fahrzeuge nutzen am 29. Oktober 2014 die Autobahn 14 in Colbitz. dpa Lizenz

Colbitz - Der neu eröffnete Abschnitt der Autobahn 14 bei Colbitz nördlich von Magdeburg wird von vielen Lastwagenfahrern nicht angenommen. Die Bewohner von Colbitz forderten deshalb inzwischen ein Durchfahrtverbot für die Lkw, die weiterhin die Bundesstraße durch die Ortschaft statt die neue Trasse nutzen, berichtete der MDR am Dienstag.

Das Magdeburger Verkehrsministerium zeigte sich gelassen. „Erfahrungsgemäß dauert es immer eine Weile, bis eine neue Straße angenommen wird“, sagte ein Sprecher. Bisher gebe es noch keine verlässlichen Zahlen, die ein Verbot für den Lkw-Durchgangsverkehr durch Colbitz rechtfertigten. Der rund sechs Kilometer lange Autobahnabschnitt war vor zwei Wochen eröffnet worden und soll bis zur Fertigstellung weiterer Abschnitte als Ortsumfahrung dienen. (dpa)

Die Nordverlängerung der A 14 ist insgesamt 155 Kilometer lang und verläuft auf dem Gebiet der Bundesländer Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Der größte Teil der Strecke, rund 97 Kilometer, liegt in Sachsen-Anhalt.

Die 97 Kilometer A14-Nordverlängerung in Sachsen-Anhalt sollen laut Plan rund 815 Millionen Euro kosten. Geplant sind insgesamt zehn Anschlussstellen, eine einseitige Tank- und Rastanlage bei Burgstall (Kreis Börde) sowie vier Parkplätze mit Toiletten.

Das Raumordnungsverfahren für das knapp sechs Kilometer lange erste Teilstück der A14-Nordverlängerung in Sachsen-Anhalt zwischen Wolmirstedt und Colbitz beginnt. Am 12. April 2005 beginnt die so genannte Linienbestimmung.

Für das knapp sechs Kilometer lange erste Teilstück der A14-Nordverlängerung in Sachsen-Anhalt zwischen Wolmirstedt und Colbitz beginnt die Planfeststellung. Am 5. März 2010 wird der Planfeststellungsbeschluss gefasst.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gibt in Berlin den Startschuss für den ersten Teilabschnitt in Sachsen-Anhalt. Die Finanzierung sei, unter anderem mit Geld der EU, gesichert. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) spricht von einem Durchbruch.

Die Bauarbeiten für den exakt 5,65 Kilometer langen Abschnitt zwischen Wolmirstedt und Colbitz beginnen mit dem ersten Spatenstich durch Bundesverkehrsminister Ramsauer, Regierungschef Haseloff und Verkehrsminister Webel bei Colbitz. Seit 2. April 2013 wird an der eigentlichen Strecke gebaut. Sie beginnt etwa 800 Meter nördlich von Mose, einem Ortsteil von Wolmirstedt nahe der Bundesstraße 189 (Anschlussstelle Wolmirstedt), führt von dort im Bogen östlich um Colbitz und nähert sich im Norden von Colbitz wieder der B 189 (Anschlussstelle Colbitz).

In Mecklenburg-Vorpommern kommen die Arbeiten für die Autobahn voran. Am Autobahndreieck Schwerin wird der erste Spatenstich für ein 16 Kilometer langes Teilstück bis nach Grabow gesetzt. Die Fertigstellung des Abschnitts wird für Sommer 2015 geplant.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig weist eine Klage der Umweltschutzorganisation BUND gegen einen geplanten Abschnitt in der Brandenburger Prignitz ab. Auch die Argumentation, die Trasse sei wegen eines zu geringen Verkehrsaufkommens grundsätzlich gar nicht notwendig, wird von den Bundesrichtern nicht geteilt.

Die Arbeiten für die A14 beginnen nun auch auf dem Gebiet von Brandenburg. Mit einem symbolischen Spatenstich beginnen sie an einem zwölf Kilometer langen Stück zwischen Karstädt und Groß Warnow für rund 100 Millionen Euro. Dieser Abschnitt soll 2015 fertig sein.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig kippt die Planung für einen Abschnitt zwischen Colbitz und Dolle. Die Planer hätten die Folgen einer von der Bundeswehr geplanten Übungsstadt unweit der Trasse für die Umwelt nicht ausreichend einbezogen, zudem hätten Änderungen während der Planung neue Untersuchungen notwendig gemacht.