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Zirkus auf Vogelwiese Zirkus auf Vogelwiese: Clowns mit Teamgeist

Von Franziska Fiedler 10.03.2017, 08:47
Jason tritt als mutiger Fakir auf (vorne). Jeffrey Hein, Artist und Projektleiter, passt auf, dass nichts passiert beim Spiel mit dem Feuer.
Jason tritt als mutiger Fakir auf (vorne). Jeffrey Hein, Artist und Projektleiter, passt auf, dass nichts passiert beim Spiel mit dem Feuer. Torsten Biel

Naumburg - Mutige Fakire, grazile Seiltänzer, schwindelfreie Trapezkünstler und lustige Clowns: Die Schüler der Uta-Grundschule erleben diese Woche ein paar spannende Tage, denn Zirkus „Hein“ ist in der Stadt. Das Besondere: Die Kinder sind nicht nur Zuschauer, sondern geben die Vorstellung selbst. Zusammen mit den Zirkusartisten haben sie ein buntes Programm einstudiert, das bereits gestern Premiere hatte. Am Freitag, 10. März, wird es um 15 und 18 Uhr nochmals auf der Vogelwiese aufgeführt.

Die Gesichter der Kinder leuchten. Das Konzept des Projektzirkus scheint sie zu überzeugen, sogar die anfänglichen Skeptiker. „Die Kinder hören hier 1A, sogar die Rabauken“, schwärmt Kerstin Rosowsky, Grundschullehrerin an der Uta-Grundschule, „Für viele ist es ein Erlebnis, von dem sie lange zehren und das sie nicht so schnell vergessen werden.“ Kerstin Rosowsky hat die Projektwoche organisiert und ist dankbar für die Unterstützung, die sie von Seiten der Stadt, dem Förderverein der Uta-Schule, von Firmen und Helfern erfahren hat.

Unterdessen entsteht in der Manege eine Menschenpyramide. Große und kleine Kinder sind daran beteiligt. Alle arbeiten zusammen, jede und jeder trägt Verantwortung für den anderen. „Im Team arbeiten, zuverlässig sein, Angst überwinden, dem anderen vertrauen und ihm Wertschätzung entgegen bringen - das sind einige der Eigenschaften, die wir zu vermitteln versuchen. Wir fördern das Miteinander“, so Jeffrey Hein, der zusammen mit seiner Schwester Sarah Sperlich die Projektleitung innehat. Mit geschultem Auge erfasst er das Talent der Kinder und entscheidet daraufhin, was er ihnen in der kurzen Zeit zumuten und vermitteln kann.

Anfang der 1930er Jahre von Jeffrey Heins Uroma gegründet, ist der Projektzirkus „Hein“ auch heute noch ein reines Familienunternehmen. Vor 21 Jahren hat sich die Familie dazu entschlossen, vom Zirkus wegzugehen und sich auf Kinderprojekte zu spezialisieren. Das Konzept richtet sich aber nicht ausschließlich an Grundschüler. Auch Berufsbildungswerke oder Seniorenheime haben den Projektzirkus bereits gebucht. Hein selbst hat sich an der „Staatlichen Ballettschule Berlin und Schule für Artistik“ ausbilden lassen. Es ist die einzige Schule in Deutschland, in der man einen anerkannten Abschluss im Bereich Artistik erwerben kann.

Die Kinder haben sichtlich Spaß an den akrobatischen Tricks und der Arbeit mit den Tieren - darunter Schlangen, Tauben und Ziegen. Sie befolgen die klaren Anweisungen Heins und seiner Kollegen. Vielleicht kristallisiert sich bei der heutigen Vorstellung noch ein wahres Talent heraus. Die Kinder freuen sich jedenfalls auf viel Publikum. Na dann, Manege frei!

Hochkonzentriert arbeiten Amon und Maya bei der Taubenrevue zusammen.
Hochkonzentriert arbeiten Amon und Maya bei der Taubenrevue zusammen.
Biel