Zeitzer Forst Zeitzer Forst: Verwirrung um Abbau von Warntafeln

Lonzig - Ist der Zeitzer Forst nun für Spaziergänger endlich freigegeben? Darauf deuten das Auswechseln von Verbotsschildern hin. Später sind im Vorfeld des jüngsten Ostermarsches teilweise eine Reihe solcher Tafeln demontiert worden. Ein neuer Stahlmast an der Schranke vor einer früher landwirtschaftlich genutzten Straße deutet ebenfalls darauf hin.
Dieser Mast wurde schon 2013 von Oberst Claus Körbi, seinerzeit Chef der Bundeswehrverwaltung in Sachsen-Anhalt, vor dem Burgenland-Kreisausschuss angekündigt. Er hatte damals die Freigabe der Straße und eines anderen Weges versprochen. Körbi: Während des Übungsbetriebs solle an dem Mast ein roter Korb hochgezogen werden, um Gefahr und damit ein Betretungsverbot für den Forst zu signalisieren.
Allerdings hielt sich der frühere Kommandeur des Panzerpionierbataillons 701 nicht an das Versprechen, weil er wegen des Kampfes einer Bürgerinitiative gegen den Bau einer Schießanlage mit der weiteren Sperrung der Wanderwege ein Strafexempel gegen die Zivilbevölkerung statuieren wollte. Ob es nach dem Scheitern der Bundeswehr mit einer Klage gegen die Rücknahme der Schießanlagen-Baugenehmigung und angekündigten Plänen für den Neuantrag der Baugenehmigung eines kleineren Schießplatzes nun endlich ein Einlenken gibt, wurde von den Bundeswehrverantwortlichen in Gera weder bejaht noch dementiert. Die Pressestelle des Bataillons sei diese Woche nicht erreichbar, so die lapidare Antwort auf die Anfrage unserer Zeitung.
Strafrechtliche Konsequenzen
Zurück zu den Schildern. Bisher wurde auf den Tafeln, die das Militär weitab der offiziellen Grenzen des Übungsgebiets platziert hatte, Spaziergängern beim Betreten der Wege mit strafrechtlichen Konsequenzen gedroht. Ende März konnte man dann plötzlich lesen, dass das Betreten des Geländes während des Übungsbetriebs verboten ist und außerhalb dieser Zeiten auf eigene Gefahr erfolgt. Später wurden dann auch diese Schilder entfernt. Allerdings erfolgte die Demontage nicht im ganzen Forstgebiet.
Was die schon vor knapp zwei Monaten angekündigten Pläne für einen neuen Schießanlagenbau betrifft (die MZ berichtete): Bis Montag waren noch keine schriftlichen Anträge, geschweige denn irgendwelche konkreten Planunterlagen im Landratsamt eingegangen. Das bestätigte die Pressesprecherin der Kreisverwaltung Uta Kunick auf Nachfrage der MZ. (mz)