Zeitz Zeitz: Vollgas um den Neumarkt
ZEITZ/MZ. - Anscheinend glauben manche, dass man mit kräftigem Brüllen noch bessere Leistungen aus kleinen Sportlern herauskitzeln kann. Anders ist der Lärm, der Donnerstagnachmittag auf dem Zeitzer Neumarkt nicht zu überhören war, kaum zu erklären. Eltern, Erzieher, Freunde und Verwandte versuchten, mit Anfeuerungsrufen und lautem Geschrei ihre Schützlinge beim 13. Kinderduathlon nach vorn zu peitschen. 140 Kinder aus 13 Kindertagesstätten und zehn Grundschulen wetteiferten dort um gute Zeiten.
Zum 13. Mal luden die Stadt Zeitz und der Kreissportbund, unterstützt von der SG Chemie Zeitz, zu diesem sportlichen Wettstreit ein. Dabei ging es hoch her, keiner wollte sich so ohne weiteres geschlagen geben. Bei den Kindertagesstätten, die als erste auf die Strecke durften, gab es schon im ersten Rennen einen Paukenschlag. Die Kindertagesstätte Völkerfreundschaft setzte mit ihrer Staffel gleich eine Duftmarke, an der sich alle späteren Starter die Zähne ausbeißen sollten. In 2:20 Minuten rasten die vier Starter ins Ziel. 50 Meter Laufen, 100 Meter Roller fahren und noch einmal 50 Meter im Lauftempo musste jeder Wettbewerbsteilnehmer dabei absolvieren. Die folgenden Platzierten liefen zwar nur mit ein paar Wimpernschlägen Rückstand ins Ziel ein, die Zeit der Kita Völkerfreundschaft knacken konnte jedoch niemand. Dass sich jeder voll verausgabte, ließ sich an Pharell Wiche erkennen. Nach Luft schnappend und mit Schweißperlen auf der Stirn stand er am Streckenrand. Soeben hatte Pharell gemeinsam mit seinen Mitstreitern aus dem Zeitzer Katholischen Kindergarten "St. Peter und Paul" das Rennen hinter sich gebracht.
Zufrieden war er nicht ganz, denn das Team hatte den Kürzeren gezogen. Der Grund dafür stand für den Sechsjährigen schnell fest. "Collien war in der Kurve hier hinten einfach zu langsam. Sonst hätte es gereicht und wir wären Sieger geworden." Enttäuschet war Pharell zwar ein bisschen, Spaß gemacht habe es ihm trotz allem. "Ich war beim Training immer der Schnellste. Von daher hab ich ja trotzdem irgendwie gewonnen", sagte er stolz. Genauso haarscharf fiel die Entscheidung bei den Grundschulen aus. Hier siegten die Rasberger ebenfalls mit nur einem Sekündchen Vorsprung vor Droßdorf.
Am Streckenrand stand während der packenden Rennen staunend Jens Gröbe. Sein Sohn Niclas war gerade mit dem Team der Grundschule Rasberg unterwegs. Dass er dabei einer der Schnellsten war, verwunderte seinen Vater kaum: "Er ist eine Sportskanone", so Gröbe. Niclas ist nicht nur beim Duathlon vorn dabei. Der Zweitklässler treibt in seiner Freizeit Ju-Jutsu und konnte kürzlich einen weiteren Erfolg verbuchen. Beim Schulsportfest holte er den dritten Platz.