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Wohngebiet Kleinjena Wohngebiet Kleinjena: Gefährlicher Schulweg

Von Harald Boltze 09.11.2017, 08:47
Die Kleinjenaer „Fuchslöcher“ sind mittlerweile als Wohngebiet beliebt. Der nötige Fußweg dorthin fehlt vom Dorf aus aber weiterhin.
Die Kleinjenaer „Fuchslöcher“ sind mittlerweile als Wohngebiet beliebt. Der nötige Fußweg dorthin fehlt vom Dorf aus aber weiterhin. Torsten Biel

Kleinjena - Vor einigen Schulen in Naumburg bricht morgens regelmäßig das Verkehrschaos aus, wenn Hannes, Lena, Jeremy und Co. quasi bis direkt vor die Klassentür kutschiert werden. Wie beschaulich geht es stattdessen in Kleinjena zu, wo sich das am Waldrand gelegene Wohngebiet „Fuchslöcher“ nur etwa 400 Meter von Grundschule und neuer Kita entfernt befindet. Da kann das Auto locker in der Garage bleiben und das Kind alleine laufen - könnte man jedenfalls meinen. Doch weit gefehlt.

Es sei gefährlich und regelrecht „unvernünftig“, die Kinder zu Fuß auf diese Strecke zu schicken. Das meinte am Dienstagabend Elke Libuda, eine Anwohnerin und Mutter, während der Einwohnerfragestunde im Naumburger Gemeinderat. Sie bemängelte, dass es zu dem am Kleinjenaer Ortsrand liegenden und mittlerweile gut gefüllten Wohngebiet noch immer keinen Fußweg gibt. Da der Zustand der Straße nach Großwilsdorf katastrophal ist, es weder eine Straßenmarkierung noch eine Beleuchtung gibt, herrsche für Fußgänger Lebensgefahr. Dass die Einführung einer Tempo-30-Zone, die bereits im Gespräch war, das Problem löst, daran glaubt Elke Libuda nicht. Sie fordert auf einer Unterschriftenliste, auf der nach ihren Angaben bereits 200 Menschen signiert haben, die Schaffung eines Fußweges.

Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper zeigte sich offen für die Kritik und gab zu: „Wir erkennen das Problem an. Der Zustand ist nicht dauerhaft haltbar.“ In der Folge erklärte Küper die Hintergründe, aus denen hervorging, dass es wohl keine schnelle Lösung geben wird.

So sei das Wohngebiet vor etwa 20 Jahren auf Bestreben eines Privatinvestors entstanden, der sich per städtebaulichem Vertrag auch zur Schaffung von Infrastruktur bekannt habe. Dies sei aber nicht vollständig geschehen. Nun, so Küper, gebe es neue Interessenten, die Land erwerben wollen. Da könne man womöglich ansetzen. Jedoch seien die Flächen, auf denen der Fußweg verlaufen könnte, in Privathand. Küper kündigte dazu Gespräche an. Zudem soll es schon bald eine öffentliche Sitzung des Technischen Ausschusses des Gemeinderates vor Ort geben.

Durch den schlechten Zustand der Straße und dem daraus resultierenden Ausweichen der Autos wird der Spaziergang entlang der Strecke gefährlich.
Durch den schlechten Zustand der Straße und dem daraus resultierenden Ausweichen der Autos wird der Spaziergang entlang der Strecke gefährlich.
Biel