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Kriterien für Sonnenstrom Wo sollen Photovoltaikanlagen in der Verbandsgemeinde Wethautal stehen?

Eine Frageliste soll Standortauswahl in der Verbandsgemeinde Wethautal einfacher machen und eingrenzen.

Von Iris Richter 18.05.2021, 07:15
Ein großes Feld in Brandenburg mit Photovoltaikanlagen zur Erzeugung von Solarenergie. (Symbolbild)
Ein großes Feld in Brandenburg mit Photovoltaikanlagen zur Erzeugung von Solarenergie. (Symbolbild) (Foto: Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa)

Osterfeld - Wo ist der geeignete Platz für eine Photovoltaikanlage? Wenn Gemeinden Anfragen für solche Anlagen bekommen, ist die Wahl des Standortes selten unumstritten. Die Verbandsgemeinde Wethautal (VG) hat jetzt einen Kriterienkatalog erstellt, mit dem man Flächen auf die Eignung für Solaranlagen bewerten will.

Verbindliche Kriterien sollen Photovoltaikanlagen möglich machen

Hintergrund des Kataloges ist die Tatsache, dass Photovoltaikanlagen im Außenbereich von Gemeinden zum einen einen Bebauungsplan benötigen, zum anderen aber auch eine Flächennutzungsplanung nötig ist, die solche geeigneten Bereiche explizit ausweist.

Nun existiert aber noch nicht für alle Mitgliedsgemeinden der VG Wethautal ein Flächennutzungsplan. Zudem sind dort, wo es Flächennutzungspläne gibt, die Planungen teilweise veraltet, weil das Interesse an solchen großflächigen Photovoltaikanlagen erst in den vergangenen Jahren, seitdem die Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien zunehmend mehr im Gespräch ist, aktuell wurde. Und weil eine solche flächendeckende Planung nicht nur aufwendig, sondern vor allem für die Verbandsgemeinde auch mit sehr viel Geld verbunden und damit schlichtweg zu teuer ist, hat man nun verbindliche Kriterien festgelegt, die eine solche Anlage möglich machen oder von Anfang an ausschließen.

Kriterienkatalog soll eine Zuarbeit zu möglichen weiterführenden Planungen sein

In einer gemeinsamen Sitzung des Haupt- und des Wirtschaftsausschusses der Verbandsgemeinde wurden jüngst die entsprechenden Kriterien diskutiert und festgelegt. Der Katalog basiert dabei auf einer durch den Burgenlandkreis erstellten und vorgeschlagenen Frageliste, die bereits in der VG Unstruttal angewendet wird. Die Flächen werden dabei hinsichtlich der Lage und Topographie des für eine Photovoltaikanlage vorgesehenen Standortes unter die Lupe genommen. Zudem werden Fragen nach dem Naturschutz aber auch nach Auswirkungen auf den Tourismus gestellt. Und nicht zuletzt ist auch der Bodenwert und die eventuelle Nutzung des Standortes als Ackerfläche ein Kriterium.

Der Kriterienkatalog, der von beiden Ausschüssen eine Beschlussempfehlung erhielt und für die gesamte Verbandsgemeinde gelten soll, soll eine Zuarbeit zu möglichen weiterführenden Planungen sein, aber auch deutlich machen, ob sich ein Weiterplanen überhaupt lohnt. So darf etwa in Naturschutzbereichen nicht gebaut werden, aber auch dort nicht, wo sich über die Jahre Biotope gebildet oder seltene Arten angesiedelt haben.

Katalog könnte nun den vorgesehenen Standort zunichte machen

In der Verbandsgemeinde Wethautal gibt es derzeit mehrere Interessenten für den Bau einer Photovoltaikgroßanlage etwa in Stößen und Meineweh. Auch in Pauscha bei Osterfeld soll es eine Anfrage auf den Bau einer übergroßen Solaranlage geben. Anwohner sprachen in der Einwohnerfragestunde der Sitzung die Problematik an und meinten, dass es sich um eine der größten in Deutschland handeln solle.

Doch diese Pläne stünden noch ganz am Anfang, es habe lediglich eine Anfrage gegeben, hieß es von der anwesenden Bauamtsmitarbeiterin. Doch der Katalog könnte nun den vorgesehenen Standort zunichte machen, denn nahe Pauscha gibt es Landschaftsschutzgebiete. (mz)