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Wirtschaft Wo junge Facharbeiter nach erfolgreicher Ausbildung ins Arbeitsleben starten

Mibrag übernimmt 21 junge Männer nach der Lehre und plant auch weiterhin anspruchsvolle Ausbildung am Standort Profen.

Von Yvette Meinhardt Aktualisiert: 25.01.2022, 10:00
Geschafft: 21 junge Männer haben bei der Mibrag ihre Ausbildung beendet und einen Arbeitsvertrag erhalten.
Geschafft: 21 junge Männer haben bei der Mibrag ihre Ausbildung beendet und einen Arbeitsvertrag erhalten. Foto: Mibrag

Zeitz/MZ - Ein großer Tag für Lehrlinge der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag). Nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung und mit dem Facharbeiterbrief in der Tasche starten 13 Industriemechaniker und acht Elektroniker ihre berufliche Laufbahn bei der Mibrag. So ist der Montag ihr erster Arbeitstag als Jungfacharbeiter. In der schwierigen Zeit des Strukturwandels erhalten die jungen Männer vom Unternehmen einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Eingegliedert in verschiedene Fachbereiche der Tagebaue Profen in Sachsen-Anhalt und Vereinigtes Schleenhain in Sachsen sammeln die jungen Facharbeiter nun eigene Erfahrungen im Umgang mit hochmoderner Technik und lernen, Herausforderungen im Berufsalltag zu meistern.

„Unsere jungen Kollegen sind mit ihrer umfassenden Ausbildung sehr gut für den Berufsweg gerüstet“, sagt Alexander Lengstorff Wendelken, Geschäftsführer Personal und Arbeitsdirektor, und ergänzt: „Die Motivation der Auszubildenden und das Engagement unserer Ausbilderinnen und Ausbilder waren trotz Corona-Bedingungen unvermindert hoch. Das hat uns alle sehr beeindruckt.“

Glückwünsche zum Facharbeiter kommen auch von Jörg Riemer, Leiter der Berufsbildenden Schulen des Burgenlandkreises. „Die Mibrag ist in puncto Ausbildung ein verlässlicher Kooperationspartner. Wir arbeiten seit vielen Jahren gut zusammen und wollen dies auch weiterhin tun“, sagt Riemer. 29 Industriemechaniker haben gerade ihre Ausbildung in der Zeitzer Berufsschule abgeschlossen, davon kommen 13 von der Mibrag. Von den 18 Elektronikern kommen acht vom Bergbauunternehmen.

Mehr als 1.100 junge Menschen absolvierten bis heute ihre Berufsausbildung bei der Mibrag, dabei investiert das Unternehmen jährlich über vier Millionen Euro in die Ausbildung, so heißt es in einer Pressemitteilung. Am Standort Profen unterhält das Unternehmen ein hochmodernes Ausbildungszentrum mit Lehrwerkstätten und Unterrichtsräumen. Hier werden beispielsweise auch junge Leute der Zeitzer Südzucker AG, der Firma Metex im Chemiepark Zeitz und vom Landmaschinenhersteller Agco Hohenmölsen ausgebildet.

„Bei uns lernen ebenfalls sechs Industriemechaniker aus. Die feierliche Freisprechung ist für den 28. Februar geplant“, sagt Sarah Dölz, Teamassistentin der Firma Agco. Inzwischen sucht das Unternehmen in Hohenmölsen bereits nach neuen Auszubildenden, zehn bis 15 Stellen sind in diesem Jahr zu vergeben. „Wir gehen derzeit in die Offensive und machen Werbung für die Lehrstellen, nutzen dazu Internet, Printmedien und Radio“, fährt Sarah Dölz fort. Im Oktober waren noch Schüler der Weißenfelser Beuditzschule im Unternehmen und haben sich vor Ort umgeschaut. Inzwischen gibt es erste Bewerbungen für Schülerpraktika und Ausbildungsplätze.

Bei der Mibrag hat die Suche nach neuen Lehrlingen ebenfalls begonnen. Dabei wird mit zahlreichen Schulen kooperiert. Gesucht werden Mädchen und Jungen für eine Ausbildung in den Berufen Elektroniker, Maschinen- und Anlagenführer sowie Geomatiker.

Auch Berufsschulleiter Jörg Riemer hat das neue Ausbildungsjahr schon im Blick. „Am Standort Zeitz bieten wir dann erstmals eine Fachoberschule Gesundheit und Soziales an. Diese dauert zwei Jahre und führt zur Fachhochschulreife“, sagt Riemer. Mit diesem Schulabschluss kann man an einer Fachhochschule studieren, so zum Beispiel in Merseburg, aber nicht an der Universität in wie zum Beispiel in Halle. Insgesamt zählt die Berufsschule aktuell rund 1.7000 Schüler, davon 820 am Standort Zeitz.

Die Berufswahl für die angehenden Schulabgänger ist in Zeiten der Pandemie freilich nicht leicht. Die Berufsmesse des Burgenlandkreises fiel im vergangenen Herbst aus, wie es in diesem Jahr aussehen wird, ist noch ungewiss. Aber Schüler dürfen wieder zum Praktikum in Betriebe und erhalten Einblicke in das Arbeitsleben. Und auch der Tag der Berufe findet in diesem Jahr statt. „Am 16. März sind sowohl Präsenz- als auch Onlineveranstaltungen geplant“, sagt Christiane Borrmann, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Weißenfels. Der Girls- und Boysday ist für den 28. April geplant. An diesem Zukunftstag - wie er auch genannt wird - öffnen zahlreiche Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schüler ab der fünften Klasse. Hier haben die Mädchen und Jungen in diesem Jahr die Möglichkeit, Digitalisierung und Nachhaltigkeit im beruflichen Kontext kennenzulernen. Und auch Berufsberater der Agentur für Arbeit sind wieder in Schulen.