Winzervereinigung Freyburg Winzervereinigung Freyburg: Teresa trägt die Krone

Freyburg - Freud und Leid lagen am Sonnabend dicht beieinander. Anna-Lisa Klauser konnte ein paar Tränen des Abschieds nicht verbergen. Mit trauriger und zittriger Stimme sprach die scheidende Weinprinzessin von einer wundervollen Zeit, die nun für sie zu Ende geht. Dafür strahlte Teresa Lustig. Die 24-Jährige ist die neue Weinprinzessin von Freyburg. Sie wird die nächsten zwei Jahre regieren, die Saale-Unstrut-Weine sowie die Stadt und das Weinanbaugebiet repräsentieren. Die Krönungsfeier war zweifelsohne Höhepunkt des Kellerfestes der Winzervereinigung Freyburg.
Männerchor und Blasmusik
Hunderte Weinfreunde hatten sich am Nachmittag auf dem Festplatz eingefunden, um die Zeremonie auf der Bühne zu erleben. Sie wollten dabei sein, wenn das gut gehütete Geheimnis um die neue Freyburger Hoheit gelüftet wird. Denn bis zur Krönung kannten nur wenige den Namen der zukünftigen Weinmajestät. Doch bevor es soweit war, hieß es für die Zuschauer, sich zu gedulden. Nach der Eröffnung durch Geschäftsführer Hans Albrecht Zieger und dem Konzert mit den Schönburger Blasmusikanten stimmte erst noch der Freyburger Männerchor auf den bevorstehenden feierlichen Akt ein. Dann wurde nach ihrer zweijährigen Amtszeit Anna-Lisa Klauser als Weinprinzessin verabschiedet. Mit Wehmut blickte die Freyburgerin auf die vergangenen 105 Wochen zurück. Erzählte von etwa 250 Terminen, an denen sie als Weinbotschafterin in den deutschen Weinregionen unterwegs war, stets das Gespräch mit den Winzern suchte, Weinverkostungen moderierte und mit ihrem Wissen und ihrer Ausstrahlung die Saale-Unstrut-Region vertrat. Sie liebte die kleinen Termine mit einzelnen Weinbauern ebenso wie die großen Veranstaltungen. „Ich werde die Zeit vermissen, will aber weiter dem Wein treubleiben“, sagte sie. Geschenke, Blumen und Dankesworte gab es vom Weinbaupräsident Siegfried Boy und Freyburgs Bürgermeister Udo Mänicke nach der Abdankung.
Gespannt warteten die Besucher auf die neue Weinprinzessin. Diese saß im Publikum. Als der Bürgermeister sie abholte, ging ein Raunen durch die Menge. Angeführt von zwei Herolden geleitete das Stadtoberhaupt die 15. Weinprinzessin auf die Bühne. Hier war Gebietsweinkönigin Juliana Beer mit großem Gefolge angetreten. Auch der Weinbaupräsident und der Geschäftsführer der Winzervereinigung wohnten der Krönung bei, die von Theo M. Lies moderiert wurde. Von ihrer Vorgängerin bekam Teresa die goldene Krone aufgesetzt. Mit dem Überreichen der Insignien, der Schärpe, dem großen Weinglas und der Proklamationsurkunde reihte sich die gekrönte Hoheit im adretten Dirndl in die Schar der Prinzessinnen des Weinanbaugebietes ein.
Justizsekretärin in Halle
In ihrer Antrittsrede erzählte Teresa Lustig, dass sie aus dem Freyburger Ortsteil Weischütz stammt, doch mittlerweile in Halle wohnt. Sie besuchte das Burgenlandgymnasium Laucha, wo sie der Arbeitsgemeinschaft Weinbau angehört und ihre Freude zum Wein entdeckt hat. Den Wunsch, Weinprinzessin zu sein, hatte sie schon im Gymnasium. Doch wollte sie erst Schule und ihre Ausbildung abschließen.
Teresa arbeitet als Justizsekretärin bei der Staatsanwaltschaft Halle. Die neue Weinprinzessin tanzt im Ballett des Freyburger Karnevalklubs (FKK). Und so marschierten Präsident Bodo Ehrhardt, Vereinsvorsitzender Sven Papmeyer und Elferrats-Mitglieder auf, um ihrer Tänzerin zum neuen hohen Amt zu gratulieren. Dem schloss sich auch Winzer Bernard Pawis an, der für Teresa bereits einen Prinzessinnenwein, einen Riesling Muschelkalk, kredenzte.
Ein weinbegeistertes Publikum hatte sich auf der Terrasse des Weinproduzenten eingefunden. Bei schönstem Wetter und mit einem herrlichen Blick auf die Neuenburg konnten sich die Weinfreunde die Tropfen des neuen Jahrgangs schmecken lassen. Am Abend sorgte die Coverrockband „Rockradio“ aus Dresden für Partystimmung.
Der Geschäftsführer zeigte sich mit der Besucherzahl zufrieden. Auch die Kellerführungen fanden regen Zuspruch. Für das Kellerfest freute sich Zieger über den warmen Tag. Aber für die Weinberge sei Regen inzwischen dringend notwendig. Zieger ist optimistisch, dass eine gute Ernte heranwächst. An den Reben seien schöne, gleichmäßige Austriebe und ein ordentlicher Traubenansatz vorhanden, sagte der Geschäftsführer abschließend.

