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Willy braucht Hilfe Willy braucht Hilfe: Im Alpakagarten fühlen sich die Tiere wohl

Von Yvette Meinhardt 24.05.2020, 11:00
Günter Bollbuck betreibt einen Alpakagarten in Altengroitzsch. Alpaka Willy braucht Hilfe. Sein Auge ist erkrankt und wird in der Tierklinik behandelt.
Günter Bollbuck betreibt einen Alpakagarten in Altengroitzsch. Alpaka Willy braucht Hilfe. Sein Auge ist erkrankt und wird in der Tierklinik behandelt. Yvette Meinhardt

Altengroitzsch - Sie besitzen kuschelweiches Fell, sehr große Augen und sind extrem zutraulich. Zehn wundervolle Alpakas gehören zum Alpakagarten in Altengroitzsch. „Ursprünglich habe ich mir die Tiere als biologischen Rasenmäher gekauft“, erzählt Günter Bollbuck. Im Jahr 2006 fing er mit der Zucht an. Zuvor hatte der Mann vom Bauernhof Schafe, doch diese Tiere zu scheren wurde immer aufwendiger und die Wolle schwer zu verkaufen.

So setzte er sich noch einmal auf die Schulbank, absolvierte eine Ausbildung zum Tierpsychologen und Tiertherapeuten, später kam noch eine Ausbildung in einer Schule für Blindenführhunde hinzu. Inzwischen darf er sich Fachkraft für tiergestützte Therapie nennen. So gehören neben den Alpakas auch zwei Ponys, ein Esel, drei Hunde, Katzen und Wachteln zum Garten.

Behandlung erfolge rund um die Uhr, auch in der Nacht

Doch Günter Bollbuck hat Sorgen. Bei dem Alpaka namens Willy ist das Auge krank. „Er hat eine Hornhautverkrümmung“, erzählt Bollbuck. Willy ist genau wie sein Bruder Karl 2,5 Jahre alt. „Ich war schon in der Tierklinik, vielleicht muss Willy operiert werden. Doch jetzt muss ich ihn etwa aller drei bis vier Stunden behandeln, in sein krankes Auge Salbe und Tropfen bringen“, fährt der Mann fort. Die Behandlung erfolge rund um die Uhr, auch in der Nacht.

Und dann ist da noch die Coronakrise. Normalerweise kommen gerade jetzt im Frühjahr und im Sommer zahlreiche Schulklassen zu ihm in den Garten, veranstalten Ausflüge und Unterricht im grünen Klassenzimmer. „Vor allem hyperaktive und verhaltensauffällige Kinder werden durch die Tiere viel ruhiger“, erklärt der Therapeut. Seine „Patienten“ reichen altersmäßig vom Kindergarten bis zum 106-jährigen Bewohner im Seniorenheim.

Lustige Begegnungen mit Senioren

„Ich bin mit meinen Tieren von Zeitz bis Halle, von Borna bis Leipzig unterwegs“, erzählt der Senior weiter. „Besonders staunen die Leute im Seniorenheim, wenn ich mit einem Alpaka aus dem Fahrstuhl steige“, verrät er und schmunzelt, denn da habe es schon manch lustige Begegnung gegeben. „Wenn die Senioren das Tier sehen, dann vergessen sie für einen Moment manches gesundheitlichen Gebrechen, streicheln das Alpaka und werden durch diese Bewegungen mobilisiert, “, spricht der Therapeut aus Erfahrung.

Die Lebensqualität der Menschen würde steigen. Aber seit Wochen ist das alles abgesagt. Aus diesem Grund bittet Bollbuck um finanzielle Unterstützung, zum einen für den Unterhalt des Alpakagartens, zum anderen für die weitere therapeutische Behandlung. Wer sich vor Ort ein Bild machen möchte, der sei herzlich in das kleine Dorf Altengroitzsch eingeladen. Feste Öffnungszeiten gibt es nicht.

Der Blick schweift über die grüne Elsteraue bis hinüber zur Bundesstraße 2 und weiter bis zu den Windrädern auf der Hochkippe in Profen. „Wir bieten geführte Wanderungen an, aber auch Kindergeburtstage mit Backen von Knüppelkuchen am Lagerfeuer oder Entspannungstraining für Manager“, umreißt Bollbuck die Bandbreite der Möglichkeiten auf seinem Hof.

››Der Alpakagarten Altengroitzsch erreichbar unter 034296/43880 (mz)