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Wenzelskirche Naumburg Wenzelskirche Naumburg: Die guten Seelen in St. Wenzel

Von Constanze Matthes 31.03.2017, 08:00
Unter der Leitung der Naumburger Pfarrerin Christina Lang (Mitte, vorn) sorgt eine Gruppe ehrenamtlich wirkender Männer und Frauen - nicht alle sind auf diesem Bild - dafür, dass die Stadtkirche St. Wenzel von Einwohnern und Gästen der Stadt besucht werden kann.
Unter der Leitung der Naumburger Pfarrerin Christina Lang (Mitte, vorn) sorgt eine Gruppe ehrenamtlich wirkender Männer und Frauen - nicht alle sind auf diesem Bild - dafür, dass die Stadtkirche St. Wenzel von Einwohnern und Gästen der Stadt besucht werden kann. Biel

Naumburg - Mit dem ersten Apriltag steht die Naumburger Wenzelskirche nach der Winterpause wieder werktags für Besucher offen. Dafür sorgt eine Gruppe aus ehrenamtlich tätigen Männern und Frauen unter Leitung von Naumburgs Pfarrerin Christina Lang. Sie öffnen nicht nur die Tür zum Gotteshaus, sie sorgen auch dafür, dass die Kirche sauber ist und Kerzen angezündet sind. Sie betreuen Gäste und sind Ansprechpartner, Ratgeber. Sie verkaufen auch kleine Andenken. „Das sind sehr verantwortungsvolle Aufgaben“, sagt Christina Lang. „Unser Anliegen ist es, diesen geistlichen Raum erlebbar zu machen.“

Kirchlich sein keine Bedingung

Im Haus der Kirche haben sich die Helfer am Mittwochabend zusammengefunden, um die kommende Saison zu besprechen. Die Dienstzeiten, die in einen Kalender eingetragen werden, werden verteilt. „Jeder, wie er kann und will. Die Einsätze können unterschiedlich oft und lang erfolgen“, so die Pfarrerin. Doch die Runde braucht dringend Verstärkung. Nicht nur, weil auch Urlaub oder Erkrankungen ausgeglichen werden müssen. „Unser Ziel wäre es, die Wenzelskirche auch am Sonntag offen zu halten, auch die Marien-Magdalenen-Kirche könnte eines Tages wieder regelmäßig besucht werden“, erzählt die Pfarrerin weiter. Für dieses Ehrenamt braucht man auch nicht der Kirche anzugehören. Zwei Frauen, Trude Noak und Brigitte Studeny, haben über eine ABM zu ihrer jetzigen Tätigkeit gefunden und gehören nicht der Gemeinde an.

Aufgabe nach dem Ruhestand

Die Naumburgerin Angelika Schilde hatte die Pfarrerin einst nach einem Gottesdienst direkt angesprochen und ihre Unterstützung angeboten. „Ich war in den Ruhestand gegangen. Nun habe ich sehr viel Freude an meinem Ehrenamt. Ich komme mit vielen Menschen ins Gespräch, die interessante Dinge zu berichten wissen“, sagt die 67-Jährige. Einige ihrer Mitstreiter engagieren sich noch in weiteren Bereichen, für Senioren oder für Flüchtlinge, als Grüne Damen.

Obwohl die Stadtkirche für sie bereits ein vertrauter Ort ist, haben sie noch immer ein Gespür für die Besonderheit des Gotteshauses, nicht nur mit Blick auf den prachtvollen Altar und die eindrucksvolle Hildebrandt-Orgel. „Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, die Kirche zu betreten“, sagt Eva Meckenstock, die seit drei Jahren für den Öffnungsdienst tätig ist.

Die Besucher sind sowohl Einwohner als auch Gäste der Stadt. Oft kehren ehemalige Naumburger an die Stätte zurück, an der sie getauft worden sind, an der sie geheiratet haben. Erinnerungen, die sie während eines Gesprächs mit den Helfern des Öffnungsdienstes oftmals teilen. Manchmal kommen auch ausländische Gäste nach St. Wenzel, deren Zahl wohl mit dem diesjährigen Reformationsjubiläum auch steigen wird, wie Christina Lang vorausblickt. Doch dann gibt es noch jene Besucher, die in der Kirche aufgrund eines Missverständnisses etwas vermissen. Sie fragen dann nach den berühmten Stifterfiguren, weil sie glauben, im Naumburger Dom zu sein.

Die Kirche St. Wenzel hat April und November von Montag bis Samstag jeweils von 13 bis 15 Uhr, in den Monaten Mai bis Oktober von Montag bis Samstag jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Ein Ort mit Ausstrahlung: Die Naumburger Wenzelskirche.
Ein Ort mit Ausstrahlung: Die Naumburger Wenzelskirche.
Biel