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Rettungsdienst Weißenfels Zahl der Notärzte des Deutschen Roten Kreuz im Burgenlandkreis bleibt gleich

Von Claudia Petasch 16.05.2016, 09:57

Weißenfels - Der Burgenlandkreis will die Zahl der Rettungswagen, die zu Noteinsätzen gerufen werden, aufstocken. Ziel ist es, die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist von zwölf Minuten einzuhalten. Das gelingt bisher nur in 88 Prozent aller Notfälle. Der Gesetzgeber fordert aber 95 Prozent.

Keine Änderung hingegen soll es im Bereich der Notärzte geben. Sie haben 20 Minuten Zeit, um vom Eingang des Notrufs zum Einsatzort zu gelangen. Diese Frist wird im Kreis bisher in 95 Prozent der Fälle eingehalten. „Das passt im Moment genau. Aber wir werden uns trotzdem weiter mit dem Thema auseinandersetzen müssen“, sagt Dieter Engelhardt, erster Beigeordneter des Landrats.

Dabei hat er im Blick, dass die Zahl der Noteinsätze in den letzten Jahren gestiegen ist und vermutlich weiter steigen wird. Der Kreis müsse beobachten, wie sich das fortan entwickelt. Und ob die Notärzte bei einer weiteren Steigerung der Einsatzzahlen noch die gesetzliche Hilfsfrist einhalten können.

Stunden können vergehen

Darüber hinaus regt Landrat Götz Ulrich (CDU) an, dass die Kassenärztliche Vereinigung das System des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes überprüfen sollte. Dieser ist über die bundeseinheitliche Nummer 116 117 erreichbar. „Ich persönlich habe erhebliche Zweifel, ob das System wirklich funktioniert“, so Ulrich.

Denn die Zahl der Noteinsätze im Kreis steigt jährlich deutlich an, obwohl die Bevölkerung schrumpft. Er vermutet daher, dass nicht jeder gemeldete Notfall auch tatsächlich ein solcher ist. Und manches Mal hätte vielleicht auch der Bereitschaftsdienst helfen können.

Doch der hat ein sehr großes Gebiet zu betreuen und damit lange Fahrtzeiten. Da können schon mal zwei, drei Stunden zwischen dem Anruf des Patienten und dem Eintreffen des Arztes vergehen.

Bereitschaftsdienst bekannter machen

Der Verletzte hat dann vielleicht Angst oder Sorge so lange zu warten und ruft doch noch den Notruf an. Doch wie das System angenommen wird und ob das Gebiet zu groß ist, könnte nur die kassenärztliche Vereinigung überprüfen, sagt Ulrich.

Er schätzt ein, dass der Bereitschaftsdienst noch viel zu unbekannt ist und es da noch deutlichen Verbesserungsbedarf gibt. „Ziel sollte sein, dass die Menschen zuerst in Erwägung ziehen, die 116 117 anzurufen, bevor sie den Rettungsdienst rufen“, so Ulrich. Er fordert die Kassenärztliche Vereinigung auf, mehr Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und das System bekannter zu machen.

Der kassenärztliche Bereitschaftsdienst ist erreichbar unter: 116 117, der Notruf unter: 112

(mz)