1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Was hundert junge Retter am Wochenende in Webau planen

„Es gibt Nudeln mit roter Soße“ Was hundert junge Retter am Wochenende in Webau planen

Nachwuchs von Feuerwehr und Hilfsorganisationen halten Übungen ab.

Von Andrea Hamann-Richter Aktualisiert: 24.09.2021, 16:06
 Verbandsjugendwart Ronny Okon  hat den genauen Ablaufplan des Ausbildungstages vor sich liegen und überprüft ihn noch einmal.
Verbandsjugendwart Ronny Okon hat den genauen Ablaufplan des Ausbildungstages vor sich liegen und überprüft ihn noch einmal. (Foto: Andrea Hamann-Richter)

Webau/MZ - Hundert Kinder und Jugendliche aus dem Raum Weißenfels, Teuchern, Hohenmölsen und Lützen fiebern dieser Tage einem für sie ganz wichtigem Datum entgegen: Es geht um Sonnabend, 25. September. An diesem Tag findet der große gemeinsame Ausbildungstag für sie in Webau statt. Die jungen Teilnehmer gehören zu Kinder- und Jugendfeuerwehren, sind Nachwuchs des Technischen Hilfswerkes (THW) in Weißenfels und die junge Generation der Weißenfelser Malteser.

Die Mädchen und Jungen, ihre Betreuer und Ausbilder treffen sich zuerst am frühen Vormittag am Bahnhof in Webau, von wo aus sie mit Sirene zum Landmaschinenbauunternehmen Agco in Webau fahren. Auf dem dortigen Gelände werden die Jugendlichen viele verschiedene Ausbildungen und Übungen absolvieren. Ronny Okon ist Verbandsjugendwart des Kreisfeuerwehrverbandes Hohenmölsen und stellvertretender Kreisjugendwart des Burgenlandkreises und wie er berichtet, findet diese Ausbildung nach der Corona-Zwangspause im vergangenen Jahr nun erstmals wieder statt - aber insgesamt zum elften Mal. Dass dabei nicht nur der Feuerwehrnachwuchs mitwirkt, sondern auch die junge Generation von THW und Maltesern, hat einen ganz wichtigen Grund, sagt er. Sie alle sollen die technischen Ausstattungen und den Ausbildungsstand der jeweils anderen Institutionen kennenlernen. Wenn sie darüber Bescheid wissen, können sie alle voneinander voneinander profitieren, wenn sie später als Erwachsene zu Einsätzen gerufen werden. Gerade bei den Kindern und Jugendlichen sei es noch möglich, ihnen zu vermitteln, dass sie davon profitieren, wenn sie auch über ihren sprichwörtlichen eigenen Tellerrand blicken können, sagt Ronny Okon.

„Die Sicherheit hat absolute Priorität“

Während die Jugendlichen vor unterschiedlichen Herausforderungen stehen, dürfen die Kinder sowohl zuschauen als auch als Statisten mitwirken. Richtig mitmachen bei den Übungen dürfen sie aus versicherungstechnischen Gründen noch nicht, erklärt Okon. „Die Sicherheit hat absolute Priorität“, macht er klar. Indem sie zuschauen, lernen sie aber trotzdem schon, wie eine Zusammenarbeit funktionieren kann.

Den Jugendlichen werden verschiedene Aufgaben gestellt. So geht es unter anderem darum, einen Unfallort richtig auszuleuchten. Denn gerade durch zu viel Schatten könne vieles übersehen werden, erklärt der Mann. Weiterhin geht es darum, einen sogenannten Schaumteppich richtig zu legen. Das heißt, die Teilnehmer lernen mit Übungsschaum, der aus Wasser und Spülmittel besteht und der im Gegensatz zu den bei Einsätzen eingesetzten Materialien nicht gefährlich ist zu löschen. Es geht außerdem um die richtig angewandte Erste Hilfe. Das heißt beispielsweise, eine Person möglichst schonend vom Unfallort zu retten. Sie stehen außerdem vor der Herausforderung, einen Menschen in einem völlig dunklen Raum zu finden. So wird eine Situation simuliert, wie sie bei einer starken Rauchentwicklung in Gebäude sein könne. „Da gibt es verschiedene Suchtechniken, die sie lernen“, sagt Ronny Okon. Eine andere Ausbildung besteht darin, einen Graben so abzustützen, dass er nicht in sich zusammenbreche, so Okon.

Abschließend verrät der Mann noch, dass es noch andere Gründe gebe, warum sich die Kinder und Jugendlichen so auf diesen Ausbildungstag freuen. „Es gibt für sie rote Brause aus dem Fass und Nudeln mit roter Soße.“