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Pinsel statt Festzelt Warum die Meineweher in ihrem ehemaligen Gutspark Hand anlegen

Wann man dabei wieder mithelfen kann.

Von iris richter 28.07.2021, 14:03
 Edgar Reichel, Chef des Meineweher Fußballvereins, und Wolfgang Lange (v.l.) streichen die Barrieren am Fußballplatz.
Edgar Reichel, Chef des Meineweher Fußballvereins, und Wolfgang Lange (v.l.) streichen die Barrieren am Fußballplatz. Foto: Iris Richter

Meineweh/MZ - Im Meineweher Park hat sich in den zurückliegenden Wochen einiges getan. Die Barrieren um den Sportplatz haben teilweise frische Farbe erhalten. Auch einige der auf dem Gelände platzierten Bänke sind frisch gestrichen und repariert. Und selbst an den Wegen durch die Parkanlage fallen Veränderungen auf. Hier wurde an den Randbereichen Unkraut entfernt sowie manches begradigt und verbreitet.

Gewonnene Zeit für die Verschönerung des Meineweher Gutsparks zu nutzen

Das alles sind Resultate der Arbeitseinsätze, die in jüngster Zeit hier stattfanden und zu denen alle Dorfbewohner eingeladen waren. „Ursprünglich wollten wir am ersten Juliwochenende unser 850. Dorfjubiläum feiern. Doch wegen der Unsicherheit durch die Corona-Pandemie haben wir das Fest bereits im Frühjahr abgesagt“, erklärt Hagen Schmaltz, der den Hut im kleinen Organisationsteam auf hat, die Vorgeschichte.

Schmaltz hatte sich zwar über die Festabsage geärgert, doch der Ärger wehrte nur kurz. Denn schnell entschied man, den positiven Nebeneffekt in der Absage zu sehen und die gewonnene Zeit für die Verschönerung des Meineweher Gutsparks zu nutzen. Hier soll nämlich die Jubiläumsfeier mit Verspätung stattfinden, und zwar im kommenden Jahr um die gleiche Zeit.

Unterstützung stärkt die Gemeinschaft des Dorfes

„Bis dahin haben wir Zeit und können mit vereinten Kräften den Park schöner machen“, sagt Hagen Schmaltz. Mit dem Fest wollte man auch den Zusammenhalt im Dorf fördern, nun sollte dies bei gemeinsamer Arbeit passieren. Und die Pläne scheinen aufzugehen. Gut 25 Meineweher packten schon beim ersten Subbotnik im Juni mit zu. Fast genauso viele Helfer kamen am vergangenen Samstag in den Park, um die Arbeiten zur Verschönerung der Grünanlage und des Umfeldes zu unterstützen.

 Steve Oswald und Olaf Grüner (v.l.) befestigen  neue Holzlatten an den Betonsockeln der Bänke im Park.
Steve Oswald und Olaf Grüner (v.l.) befestigen neue Holzlatten an den Betonsockeln der Bänke im Park.
Foto: Iris Richter

„Irgendwie fühlt man sich doch auch ein bisschen verantwortlich hier mit zu helfen, schließlich kann das ja nur gut sein für die Gemeinschaft im Dorf“, sagt Steve Oswald während er die Bohrmaschine ansetzt, um die frisch gestrichenen Holzbretter am Betonsockel einer Bank zu befestigen. Damit die Holzteile auch gerade sitzen, bekommt er Unterstützung von Olaf Grüner.

Gleich nebenan schwingen Edgar Reichel und Wolfgang Lange die Pinsel, um die Holzbegrenzung des Fußballfeldes aufzufrischen. Reichel ist Chef des örtlichen Fußballvereins und ist voll des Lobes über die Aktion. „Das passt wirklich alles gut zusammen. Wir haben das als Sportverein immer schon machen wollen, es aber nie geschafft“, freut er sich nun über die Aktion.

Die Hauptwege im Meineweher Park sollen eine Kiesschicht erhalten.  Kurt Schmidt (6) , Frank Müller,  Tom Guhs und Fabian Böhnert (v.l.) packen bei denVorbereitungsarbeiten mit an.
Die Hauptwege im Meineweher Park sollen eine Kiesschicht erhalten. Kurt Schmidt (6) , Frank Müller, Tom Guhs und Fabian Böhnert (v.l.) packen bei denVorbereitungsarbeiten mit an.
Foto: Iris Richter

Bürgermeister freift selbst zur Schippe und kümmert sich um Wege

An den Wegen im Park machen sich gleich zwei kleine Arbeitstrupps zu schaffen und erledigen Vorbereitungsarbeiten für den Wegebau. Denn die Hauptpfade durch den ehemaligen Gutspark mit seinem alten Baumbestand sollen eine frische Kiesschicht erhalten. Eine Granaer Firma hat zugesagt, dafür 40 Tonnen Kies aus ihrer Kiesgrube zu sponsern. Die Meineweher müssten sich lediglich um die Abholung des Materials kümmern. Dass das klappt, da ist man guter Dinge.

Denn schon den Transport von durch den Landtagsabgeordneten Daniel Sturm spendierten Bauholzes hat man in Eigenregie in den Griff bekommen. „Die Wege sind das letzte Mal Mitte der 1990er Jahre anlässlich des 825-Jahr-Feier aufgearbeitet worden“, erinnert sich Frank Müller, der damals Bürgermeister war. Jetzt hat er selber mit zur Schippe gegriffen. Das nächste Mal will man nach den Sommerferien zu einem Arbeitseinsatz einladen, denn zu tun gäbe es genug, so Hagen Schmaltz.