Vorsitzender des WRV für Lebenswerk geehrt Vorsitzender des WRV für Lebenswerk geehrt : Ritterschlag für Ritter

Weissenfels - Das Wasser ist sein Element. Mehr als 40 Jahre arbeitete er als Ruder-Trainer im Leistungsbereich, führte etliche Athleten an die Weltspitze. Nun wurde Klaus Ritter vom Weißenfelser Ruderverein für sein Lebenswerk geehrt und erhielt quasi einen Ritterschlag. Im Rahmen des sogenannten Meisterbrunchs der Halleschen Rudervereinigung (HRV) Böllberg/Nelson erhielt der 67-jährige Weißenfelser, der jahrzehntelang in Halle wirkte, die Auszeichnung „Trainer in Gold des Deutschen Ruderverbandes“. Der Vorsitzende dieses DRV, Siegfried Kaidel, kam extra aus Schweinfurt höchstpersönlich nach Halle, um die Ehrung vorzunehmen. Außerdem war der Schatzmeister des Ruderlandesverbandes von Sachsen-Anhalt, Steffen Blättermann, seines Zeichens ein ehemaliger Weltklasse-Ruderer, ebenfalls vor Ort.
Gleichzeitig mit Olympia-Siegerin Julia Lier geehrt
„Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass ich diese Auszeichnung erhalten habe. Die Zeremonie, in deren Rahmen auch Halles Olympiasiegerin Julia Lier geehrt wurde, war vom HRV Böllberg glänzend vorbereitet. Es ist mehr als eine schöne Geste, dass Siegfried Kaidel und Steffen Blättermann anwesend waren. Ich habe am Ende meiner Trainerlaufbahn einen Preis erhalten, den nicht viele haben“, ist Ritter zu Recht stolz auf diese Ehrung.
Die Kriterien für die Auszeichnung „Trainer in Gold“ sind beim Deutschen Ruderverband eng gesteckt. Sie wird an ehren-, neben- und hauptamtliche Trainer für hervorragende internationale Erfolge in der Heranbildung von Rudermannschaften (auch Einern) vergeben. Mindesterfolge bei A-Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen sind eine Gold-, zwei Silber oder drei Bronzemedaillen.
Ritter brachte Ruderer aus Sachsen-Anhalt an die Weltspitze
Diese Anforderungen hat Ritter in seiner mehr als 40 Jahre währenden Tätigkeit in Halle mehr als erfüllt. Sein Schützling Roland Schröder wurde 1988 in Seoul Olympiasieger im Vierer ohne Steuermann und holte außerdem bei den Weltmeisterschaften 1989 in Bled und 1990 auf Tasmanien Silber und Bronze. Carl Ertel und Ulf Sauerbrey eroberten 1983 in Duisburg den WM-Titel im Zweier ohne. „Das war eigentlich mein erstes von mir selbst entwickeltes Erfolgsboot“, erzählte Ritter, der nie fertige Leute übernommen, sondern die Talente von ganz unten nach oben geführt hat. „Viele Mädchen und Jungen habe ich an der Sportschule selbst eingeschult.“ Nach der Wende fing Ritter noch einmal ganz von vorn an und brachte mit Beharrlichkeit und Geduld Ruderer aus Sachsen-Anhalt an die Weltspitze. Bestes Beispiel sind Florian Eichner und Philipp Naruhn, die 2006 bei der Weltmeisterschaft in Eton/London im Vierer ohne Gold gewannen.
Ehrenamtlich geht es für Klaus Ritter im WVR noch weiter
Obwohl Ritter in „Trainerrente“ gegangen ist, arbeitet er ehrenamtlich als Vorsitzender des Weißenfelser Rudervereins und unterstützt den dortigen Trainerstab bei der Ausbildung kommender Weltmeister und Olympiasieger. „Athleten, die aus dem Standort Weißenfels zur Sportschule nach Halle kamen, haben auch Medaillen bei internationalen Großereignissen geholt“, so Ritter, der dabei in erster Linie an Doppelolympiasieger Andreas Hajek und Weltmeister Christian Schreiber denkt.
(mz)