Vorlesestunde in Lützen Vorlesestunde in Lützen: Kinder lesen für Kinder

Lützen - Mindestens drei Mal haben sie das Buch in ihrer Klasse schon gelesen, verrät Ben. Aber er lese zu Hause auch seinem kleinen Bruder vor. So erklärt sich, warum Jeannine Mende es wagen kann, bereits mit ihren Zweitklässlern zum Vorlesen in den Kindergarten zu gehen. „Das ist enormer Ansporn für beide Seiten“, sagt die Lehrerin der Grundschule Lützen.
Drei Geschichten für die kleinen Zuhörer
Nachdem sich die Großen im evangelischen Kindergarten schon über eine Vorlesestunde freuen konnten, hatten am Donnerstag die neun Jungen und Mädchen, die im städtischen „Spielhaus“ als nächste Schulanfänger gelten, das Zuhörvergnügen. Sie lernten das Buch „Der Buchstabenfresser“ kennen. Das Tier machte schnell mal aus der Schale des Eis, aus dem es geboren worden war, eine Schule und schließlich sogar Schuhe. Es tauscht und verliert in den Geschichten von Paul Maar munter Buchstaben, was schon dazu anregt, die Buchstaben zu kennen. Und weil es dann bald auch soweit ist, selbst lesen zu können, freuen sich Michél und Nina schon darauf, bald in die Schule zu kommen. Emil allerdings zeigte sich erst einmal ganz zufrieden damit, zuhören zu dürfen. Da ließen sich Joel, Lea, Neo, Ben und Chayenne auch überreden, noch eine zweite Geschichte vorzulesen. Sie hatten dafür die einzelnen Seiten und Absätze unter sich aufgeteilt. Lucy, Julia, Alina und Lenina hatten es mit drei Geschichten sogar geschafft, auch die unruhigsten ihrer kleinen Zuhörer zu bändigen. Egal, welcher der drei Vorlesegruppen sich die Kindergartenkinder angeschlossen hatten, für alle gab es am Ende von den 21 Zweitklässlern noch einen selbst ausgemalten Buchstabenfresser auf einem kleinen Stab.
Der wurde dann von Jason gleich mal ausprobiert am Abc, den Buchstaben, die die Wand im Gruppenraum der Großen zierten. „Die brauchen wir doch, wenn wir lesen lernen wollen “, war Angelina über die Idee des Jungen, die Buchstaben fressen zu lassen, gar nicht erfreut. „Lesen macht richtig Spaß“, „und Vorlesen noch mehr“, spornten Jonas und Clemens schon mal ihre Nachfolger an. Vor drei Jahren waren die Zweitklässler selbst doch noch Kindergartenkinder. (mz)