Vorhaben Vorhaben: Ensemble am Moritzplatz und Muck-Lamberty-Haus

Die kommunale Stiftung bürgerlichen Rechts, die „Vereinigte Naumburger Waisenversorgungsanstalt“, ist ein Zusammenschluss aus vier Naumburger Altstiftungen. Sie konzentriert sich auf die Sanierung von Stiftungshäusern, die wieder in ihren Besitz gelangt sind. Als größte Maßnahme wird derzeit ein neuer Hort für die Salztorschule gebaut (siehe oben). Des Weiteren ist man laut Geschäftsführerin Barbara Herrmann am Moritzplatz und Moritzberg an einem denkmalgeschützten Gebäudeensemble aktiv. Während die Gebäude Moritzplatz 7 und Moritzberg 12 in ordentlichem Zustand und die Flächen verpachtet sowie vermietet sind, bekam man die Häuser Moritzplatz 7 und 8 in marodem Zustand aus Erbbaupacht zurück. Da Nummer 7 laut Barbara Herrmann nicht mehr zu retten war, erfolgte im vergangenen Herbst der Abriss. An Nummer 8 läuft derzeit die Sanierung des Daches, das durch eindringendes Wasser sowie Tauben (Herrmann: „Es war als Taubenhaus in Naumburg bekannt“) massiv beschädigt ist. Für die weitere Sanierung hofft die Stiftung auf Fördermittel. Die Freifläche des abgerissenen Hauses Moritzplatz 7 soll aufgrund des schlechten Baugrundes nicht wieder bebaut werden.
Weiterhin im Besitz der Waisenversorgungsanstalt ist die sogenannte „Muck-Lamberty-Villa“ am Flemminger Weg. Diese wurde in den 1930er-Jahren eine Zeit lang vom berühmten Holzbildhauer Friedrich „Muck“ Lamberty und seiner Schar bewohnt. In toller Lage mit einem 11000 Quadratmeter großen Grundstück könnte das vom Militärmajor von Naundorf erbaute Gebäude ein Liebhaberstück sein. Doch gleicht der Zustand seit Ewigkeiten einer Ruine. Zudem ist das Grundstück nicht mal ans öffentliche Ver- und Entsorgungsnetz angeschlossen. „Ich war einst sehr enthusiastisch, die Villa sanieren zu lassen, doch derzeit fehlen der Stiftung die finanziellen Möglichkeiten“, so Herrmann. Sie könnte sich vorstellen, die Immobilie erneut auf dem freien Markt anzubieten. Der Naumburger Gemeinderat müsste einem Verkauf jedoch zustimmen. Zuletzt hatte sich ein Enkel Muck Lambertys das Objekt angeschaut. Doch das nötige „Kleingeld“ zur Sanierung war wohl nicht vorhanden. hbo