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Von Reichsgräfin Ida von Hoffmannsegg geplantes Schauspielhaus wurde 1883 eröffnet

01.08.2019, 09:10

Wie im 2011er-Kalender zur Naumburger Stadtsanierung nachzulesen ist, wurde das von der Reichsgräfin Ida von Hoffmannsegg geplante Schauspielhaus 1883 auf dem Gelände des Gasthofs „Zum blauen Stern“ eröffnet. Bereits ein Jahr zuvor war der Trakt mit dem Hotel „Zur Reichskrone“ eingeweiht worden. „Der dreigeschossige Mehrzweckbau umfasste drei Säle und 32 Zimmer“, heißt es. Das Parkett des Theatersaals und die zwei Galerien boten Platz für 1136 Stühle und 100 Stehplätze im zweiten Rang. 1898 vermachte Ida von Hoffmannsegg die „Reichskrone“ einer nach ihr benannten Stiftung. Im Ersten Weltkrieg diente das Gebäude als Lazarett. Seit 1923 gehört die Immobilie der Stadt Naumburg. Diese ließ sie in den 20er-Jahren vom Stadtbaurat Friedrich Hoßfeld erneuern, unter anderem mit fester Bestuhlung im Saal. 1934 zog die NSDAP ein und „passte Fassade und Festsaal ihrem schlichteren Zeitgeist an“. Nach 1945 trafen sich die Naumburger bei Kino- und Kulturveranstaltungen im „Haus der Volkes“. Später richtete die SED-Kreisleitung Büros ein, die noch in den 90er-Jahren von Firmen genutzt wurden. Seit 1986 war der Saal für Konzerte und Vorführungen wegen Baufälligkeit gesperrt.