Volleyball Volleyball: Motor Zeitz steht am Scheideweg

Zeitz - Es sind wegweisende Tage, die vor den Volleyball-Herren des SV Motor Zeitz liegen. Ende der Woche soll entschieden werden, in welcher Liga die Elsterstädter in der kommenden Saison nun an den Start gehen. Dann will der Volleyballverband Sachsen-Anhalt Klarheit in Sachen Ligeneinteilung für die Spielzeit 2016/17 schaffen.
Dabei geht es jedoch um nichts Geringeres als die Zukunft der Zeitzer Herrenmannschaft. Denn wie Spielertrainer Bork Immisch der MZ gegenüber mitteilte, werde das Team nur im Falle eines Verbleibs in der Oberliga weiterbestehen. „Sollten wir tatsächlich in die Landesliga absteigen, würden einige Spieler das Team verlassen und wir keine Mannschaft mehr zusammenbekommen“, sagt er.
Die aktuelle Lage sieht dabei folgendermaßen aus. Mit nur drei Siegen und neun Punkten war Motor im April aus der Oberliga sportlich abgestiegen. Doch wie bereits im vergangenen Jahr besteht für die Zeitzer die Möglichkeit, doch noch am grünen Tisch die Teilnahmeberechtigung für die Landesoberliga zu erhalten. Die Chancen sind zuletzt jedoch gesunken, nachdem Ligakonkurrent USV Halle Volleys ein Relegationsspiel um den Aufstieg in die Regionalliga verlor und damit in der Oberliga bleiben muss. Ein Startplatz, den Motor schon mal nicht bekommen wird.
Chance weiter wahrnehmen
Doch trotz zweier sportlicher Abstiege und insgesamt nur vier siegreichen Pflichtspielen in den letzten beiden Jahren will man bei Motor Zeitz doch noch einen weiteren Anlauf wagen. „Wir haben gegen Saisonende bewiesen, dass wir Oberliga-Niveau haben“, meint Immisch und spricht damit den klaren 3:0-Erfolg im Landespokal gegen Ligakonkurrent Magdeburg und die beiden Siege gegen den VC Bitterfeld-Wolfen II an. Und solange man noch die Chance habe, in dieser Liga zu spielen, wolle man dies auch wahrnehmen.
Langfristig gesehen wird es für Motor im Herrenbereich aber definitiv nicht einfacher. Die Mannschaft gehört zu den ältesten der Liga und in Sachen Nachwuchs sieht es mau aus. Auch Immisch sieht ein, dass es in den nächsten Jahren schwer werden wird, dieses Niveau halten zu können. „Irgendwann werden wir den Gang nach unten antreten müssen“, so der Spielertrainer. Die Idee von einer möglichen Kooperation mit dem Landesligisten Einheit/Pädagogik Zeitz existiert zwar bereits seit einigen Jahren.
Urteil nach Spielmanipulation steht
Dass es aber letztlich wirklich mal dazu kommen wird, ist momentan nicht absehbar. „Das scheitert seit Jahren an den Beteiligten. Die Vereinstreue ist da ein zu großer Faktor und die Teams wollen es dann doch lieber auf eigene Faust versuchen“, meint Bork Immisch.
Immerhin ein Punkt würde Zeitz im Falle eines Ligaverbleibs in der kommenden Saison zugutekommen. Denn egal was kommt, die ersten Spieltage wird der SV, egal wie, auf keinen Fall einen der letzten beiden Plätze belegen. Denn im Falle des manipulierten Oberliga-Spiels zwischen Fortuna Ballenstedt und Bitterfeld-Wolfen II ist Anfang des Monats ein Urteil gefällt worden.
Neben einer Geldstrafe von 500 Euro müssen beide Vereine die nächste Spielzeit mit einer Bürde von neun Minuspunkten beginnen. Eine Strafe, die Immisch für angemessen hält. „Für Bitterfeld ist das ein schwerer Schlag, für sie wird es schwer werden, so die Klasse zu halten. Ballenstedt sollte diesen Rückstand zügig aufholen können“, sagt Immisch. Stellt sich nur die Frage, ob das Motor-Team dann auch wirklich noch besteht. (mz)