Volleyball Volleyball: Eine Hühnerhaufen-Abwehr
WEISSENFELS/MZ/ST. - Eigentlich wollten sich die Volleyballer des SV Rot-Weiß Weißenfels in der Landesoberliga weiter Luft im Kampf gegen den Abstieg verschaffen. Doch das misslang im Heimspiel gegen den USV Halle, der ebenfalls jeden Punkt für den Klassenerhalt benötigt, gründlich. Nach der 1:3-Niederlage (20:25, 22:25, 25:23, 18:25) rutschten die Neustädter auf Platz acht - Rang neun und zehn steigen ab. Aber Weißenfels hat zwei Zähler Vorsprung und noch eine Partie weniger absolviert als der Vorletzte HSV Magdeburg, bei dem das Team von Trainer Rolf Beyer am 20. Februar antreten muss. Zuvor geht es am 13. Februar zum Nachholspiel beim Burger VC.
Kapitän Apel zieht sich zurück
"Wir hatten uns gegen Halle einiges vorgenommen und wollten an die gute Leistung im Derby gegen Zeitz anknüpfen, um von den unteren Tabellenplätzen wegzukommen", sagte Beyer. Aber im Angriff überzeugte einzig Diagonalspieler Sven Dix. Zuspieler Robert Lawrenz erwischte einen schwachen Tag und zeigte nur eine mäßige Leistung. "Da fehlt uns im Augenblick eine Option", gibt Beyer zu.
Der bisherige Kapitän, Heiko Apel (43), der seine letzte Saison mit dem SV absolvieren wollte, war die einzige Alternative auf dieser Position. Doch der sah nach der Vorrunde für sich keine Perspektive mehr, zog sich vorzeitig zurück und fehlte nun. "Im Nachhinein habe ich mich darüber geärgert, nicht da gewesen zu sein", gab er zu. Er betonte, dass er sich eigentlich mit der Ersatz-Rolle hinter dem 18 Jahre jüngeren Lawrenz abgefunden habe und dem Team für Notfälle weiter zur Verfügung stehen will, aber umgekehrt nicht mehr übermäßig Zeit investieren möchte.
"Ansonsten haben wir zu viele Fehler gemacht", lautete indes Beyers Analyse. Schon im ersten Satz lief Weißenfels einem ständigen Rückstand hinterher. Der betrug zeitweise sieben Punkte (7:14). Erst gegen Ende bäumte sich das Team auf. Halle profitierte aber von den Schwächen des SV und holte mit 25:22 den ersten Punkt. Im zweiten Durchgang hielt Rot-Weiß bis zur Mitte mit, doch viele Fehler in Angriff und Annahme sowie Unkonzentriertheiten - allein fünf Aufschläge fanden nicht den Weg ins gegnerische Feld - brachten Halle wieder einen Fünf-Punkte-Vorsprung. Diesen behauptete der USV bis zum 25:20.
Alles auf eine Karte
Nun setzten die Neustädter alles auf eine Karte. Eine Umstellung führte kurzzeitig zum Erfolg und einem 3:0. Das brachte mehr Sicherheit. Chris Beyer erhöhte den Vorsprung Mitte des Abschnittes mit fünf Aufschlägen in Folge auf 16:10. Die Gäste nahmen eine Auszeit und brachten den SV noch einmal in Schwierigkeiten. Am Ende reichte es dennoch zum 1:2-Anschluss (25:23).
"Leider konnten wir an diese Leistung nicht mehr anknüpfen", so Beyer. Halle setzte sich im vierten Satz mit 6:1 ab und brachte die Gastgeber mit variablen Aufschlägen völlig durcheinander. "Unsere Abwehr wirkte wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen", kommentierte Beyer kritisch. Zudem wurden die eigenen Angaben wieder reihenweise verschlagen, was zum deutlichen 18:25 führte.
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