Gut ein Jahr vor der Wahl Reiner Haseloff entlässt Bildungsministerin Eva Feußner
Empörung unter Lehrern, wachsendes Misstrauen in der CDU-Landtagsfraktion - Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner steht seit Wochen in der Kritik. Jetzt hat Regierungschef Haseloff Konsequenzen gezogen. Feußner muss gehen.

Magdeburg/MZ - Ministerpräsident Reiner Haseloff hat Bildungsministerin Eva Feußner (beide CDU) entlassen. Er reagiert damit auf anhaltende Kritik an der Amtsführung der Politikerin und auf das zuletzt geschwundene Vertrauen der CDU-Landtagsfraktion.
Die 62-Jährige aus Eckartsberga (Burgenlandkreis) war seit 2021 Ministerin und zuvor Staatssekretärin im Bildungsministerium. Hasleoff dankte Feußner für ihre Arbeit.
Große Unzufriedenheit hatte sie erzeugt, weil sie die um teils ein Jahr verzögerte Bezahlung von Lehrer-Mehrarbeit nicht in den Griff bekam. Zusätzlich brachte Feußner Lehrer und Schulleiter gegen sich auf, weil sie für Förderunterricht massiv Lehrerstunden kürzen wollte.
Ärger um Feußner: Das Aus für Skikurse empörte die eigene CDU-Fraktion
Anfang Juni ordnete Feußner an, dass Skikurse nicht länger als Teil des Sportunterrichts angeboten werden dürfen. Sie begründete das mit zu hohen Fahrtkosten und zu vielen Lehrer-Arbeitsstunden. Nach einem Aufstand in der CDU-Landtagsfraktion musste sie dieses Vorhaben zurückziehen.
Neuer Bildungsminister wird Jan Riedel, Leiter des halleschen Lyonel-Feininger-Gymnasiums und für die CDU Vorsitzender des Stadtrats. Der gebürtige Sachse ist 43 Jahre alt.

Am Mittwoch wollen Haseloff und CDU-Landeschef Sven Schulze den neuen Minister vorstellen. Als mögliche Nachfolger waren auch die CDU-Landtagsabgeordneten Stephen Gerhard Stehli und Carsten Borchert gehandelt worden.