Volks- und Raiffeisenbank Saale-Unstrut Volks- und Raiffeisenbank Saale-Unstrut : 2019 Fusion mit Eisleben

Leuna/Naumburg - Die Volks- und Raiffeisenbanken Saale-Unstrut und Eisleben bereiten ihre Fusion vor. Sie soll zum 1. Januar 2019 erfolgen. Zwar seien die derzeit zwischen beiden Banken stattfindenden Gespräche noch „ergebnisoffen“, wie Vorstand Thomas Metzke während der Generalversammlung der Volks- und Raiffeisenbank Saale-Unstrut am Mittwochabend in Leuna informierte, dennoch wurden die Mitarbeiter bereits über das Vorhaben informiert.
Verwaltungskosten sparen
Mit dem Zusammenschluss sollen vor allem Kosten im Verwaltungsbereich eingespart werden, sagte Metzke. Allein durch die gestiegenen Vorgaben der Bankenaufsicht vor allem auf europäischer Ebene entstehe ein hoher Arbeitsaufwand, der kleinere Banken zunehmend vor Probleme stelle. Außerdem wirke sich der langfristige weltweite Niedrigzins negativ aus, werde es schwieriger, Gewinn-Marchen zu erzielen.
„Beide Banken stehen wirtschaftlich auf guten Füßen. Um den Herausforderungen des Marktes jedoch besser zu begegnen und angesichts der Veränderungen im Finanzdienstleistungssektor wollen wir im Zuge der Verschmelzung die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen“, hob der Bank-Vorstand hervor. Verliefen die Fusionsgespräche erfolgreich, könnten die Mitglieder beider Genossenschaftsbanken 2018 in den jeweiligen Generalversammlungen über das Zusammengehen entscheiden. Details zum Ablauf der Verschmelzung sowie zu möglichen Auswirkungen für Kunden und Mitarbeiter nannte Metzke in seinem Bericht jedoch nicht.
Steigerung um 3,5 Prozent
Zuvor hatte Beate Lyga, ebenfalls Vorstand der Volks- und Raiffeisenbank Saale-Unstrut, über die Bilanz der genossenschaftlichen Bank informiert, die ihren Hauptsitz in Merseburg hat und die in den Regionen Naumburg und Weißenfels sowie im Saalekreis tätig ist. Demnach steigerte die Bank, der 6446 Mitglieder angehören, ihre Bilanzsumme im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent auf 388 Millionen Euro. Die Kundeneinlagen wuchsen auf 327 Millionen Euro an.
„Maßgeblich verantwortlich für den Zuwachs war die Entwicklung der Einlagen. Obwohl Guthabenzinsen auf dem Finanzmarkt gegen Null tendieren, war das Institut bei Privatpersonen und mittelständischen Unternehmen gefragt als sicherer Verwalter von Vermögenswerten“, begründete Beate Lyga den Anstieg des Bilanzbetrages.
Zugelegt, und zwar um 3,8 Prozent, wurde auch in der Vergabe von Darlehen. So beliefen sich die Kundenkredite Ende 2016 auf 105 Millionen Euro. Im Gegenzug, so hatte Thomas Metzke vorher informiert, werde die Bank „von Privatkunden, so lange es geht, für deren Einlagen keine Negativzinsen verlangen“. Veränderungen der Servicezeiten hätten außerdem dazu beigetragen, dass der Bestand der Bank-Zweigstellen „mittelfristig gesichert“ sei. Derzeit sind in der Bank 98 Mitarbeiter und sechs Auszubildende tätig.
Vorstand Entlastung erteilt
Im Anschluss gaben die Mitglieder - an der Generalversammlung nahmen 410 teil - bei jeweils einer Gegenstimme dem 2016er-Jahresabschluss, der Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand sowie dem Prüfbericht und der Verwendung des von der Bank erwirtschaften Überschusses grünes Licht. Demnach erhalten die Anteilseigner aus dem Jahresertrag, der rund 435 000 Euro umfasst, 84960 Euro und damit eine Dividende von drei Prozent. Der Rest fließt in Rücklagen. Mit einem weiteren Beschluss sprach die Versammlung dem von Detlef Schmidt geführten siebenköpfigen Aufsichtsrat ein Jahresbudget von 57000 Euro für entstandene Aufwendungen zu, so zum Beispiel für Weiterbildungen.
