Trasse "Südostlink" Trasse "Südostlink": Die Strom-Autobahn

Naumburg - Mark Pazmandy vom Netzbetreiber „50Hertz“ geht die Präsentation für die neue Super-Stromtrasse „SuedOstLink“ langsam und ganz genau durch. In Wolmirstedt startet die Trasse und endet im bayerischen Isar. Mit mehr als fünf Milliarden Euro und einer Gesamtlänge von 540 Kilometern wird das Projekt nicht nur sehr teuer und lang, sondern auch kompliziert. Mark Pazmandy ist beim Planer der Projektleiter und verantwortet den Genehmigungsbereich.
Erster Abschnitt 182 Kilometer
In dieser Woche hatte der Netzbetreiber zu einem Planungsforum nach Halle eingeladen, an dem Fachleute aus Verwaltungen und Verbänden teilnahmen und gemeinsam die Pläne diskutierten. „50Hertz“ kümmert sich um den nördlichen Teil des Vorhabens, um den bayerischen Teil der Netzbetreiber Tennet.
Der erste Abschnitt der Stromtrasse, die überschüssige Windenergie aus Nord- und Ostdeutschland nach Bayern transportieren soll, führt mit 182,7 Kilometer durch Sachsen-Anhalt. Im Rahmen des Verfahrens ergab sich nun eine Neuausweisung des vorgeschlagenen Korridors.
Die Änderung betrifft das südliche Sachsen-Anhalt, wo die Leitung als Erdkabel verlegt werden soll. Geändert wurde der Korridor, weil dieser ursprünglich unter anderem durch Naturschutzgebiete verlief (siehe Grafik, orange). Außerdem ist die neue Route kürzer und dadurch auch wirtschaftlicher (blau). „Ab Könnern folgt der 1000 Meter breite Korridor über weite Strecken entlang der Autobahnen 14 und 9“, erklärte Pazmandy. Kurz vor der halleschen Stadtgrenze im Norden macht der Korridor eine Biegung in östlicher Richtung und verläuft entlang der Saalestadt in südliche Richtung nach Bad Dürrenberg. Von dort entlang der A 9 in Richtung Weißenfels, an Weißenfels vorbei. Bei Stößen ändert der Korridor seine Richtung in den Süden und verläuft entlang der A9 in Richtung des thüringischen Eisenberg.
2022 soll Bau beginnen
Wichtig dabei: Es handelt sich um einen 1000 Meter breiten Vorschlagskorridor, in dessen Gebiet die entsprechende Leitung verlegt werden könnte. Dieser Vorschlag liegt nun bei der Bundesnetzagentur vor, die darüber zu entscheiden hat. Die Unterlagen, die mehr als 70 Aktenordner füllen, werden voraussichtlich ab Juni öffentlich ausgelegt. Genehmigt die Behörde im Januar 2020 die vorgeschlagene Strecke, muss ermittelt werden, wo die Trasse innerhalb dieses Korridors endgültig entlang laufen kann. 2022 soll der Bau beginnen, die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant. Allerdings gibt es in der Saale-Unstrut-Region erheblichen Widerstand gegen die Stromtrasse. So hat sich in Freyburg unter Leitung von Karin Reglich eine Bürgerinitiative gegründet.
Eine Info-Veranstaltung von 50 Hertz findet in Wallwitz am Donnerstag ab 16 Uhr im Sport- und Vereinshaus statt.