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Tag des offenen Hofes Tag des offenen Hofes: Skifahren in der Gerstenhalle

Von Jana Kainz 13.06.2017, 12:22
Ziehen während des Tages des Hofes in der Agrargesellschaft Prießnitz viele Blicke auf sich: die Ferkel.
Ziehen während des Tages des Hofes in der Agrargesellschaft Prießnitz viele Blicke auf sich: die Ferkel. Torsten Biel

Prießnitz - Es war ein Kraftakt für die 30 Mitarbeiter der Agrargesellschaft Prießnitz mbH, doch einer, der sich lohnte. Am Sonnabend richtete das landwirtschaftliche Unternehmen den zentralen Tag des offenen Hofes des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt auf seinem Gelände aus. Für dessen Vorbereitung hatten die 30 Mitarbeiter und Geschäftsführer Bodo Zier seit Tagen alle Hände voll zu tun. Unterstützt wurden sie am Tag selbst von vielen Vereinen und der Ortsfeuerwehr und schließlich auch vom MDR, der mit Linda Feller, Wolfgang Ziegler und der Band „Die Lords“ auch für die musikalische Unterhaltung sorgte. All die Mühen dürften die Prießnitzer spätestens dann vergessen haben, als immer mehr Gäste auf den Hof strömten. Und die hatten teils weite Wege zurückgelegt, reisten sie doch auch aus dem Saale-Holz-Landkreis, dem Saalekreis oder dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld an.

Ebenso traf aus Magdeburg Besuch ein: Ministerpräsident Reiner Haseloff. Nach einer Podiumsdiskussion zum Thema „Miteinander für lebenswerte ländliche Räume“ - insgesamt drei dieser Diskussionen wurden an dem Tag geführt - zeigte Zier dem Ministerpräsidenten den landwirtschaftlichen Betrieb. Die Gunst der Stunde nutzte Zier, auf Probleme der Landwirte, auch der kleinen, aufmerksam zu machen. „Als Landwirt“, so erzählte er Haseloff, „hat man keine Planungssicherheit, weiß man nie, ob in zwei Jahren die angeschaffte Technik noch genehmigungsfähig ist.“ Und hinter der Technik oder den neu zu schaffenden Bedingungen für Nutztiere stecken Kredite, die meist noch nicht abbezahlt sind, bis die nächste Verordnung in Kraft tritt.

Während Zier die Probleme erörterte, gab es für Jung und Alt auf dem Gelände allerhand zu sehen und zu erleben. Für die Jüngsten war die leer gefegte Gerstenhalle ein riesengroßer Spielplatz. Der Förderverein der Grundschule Sieglitz wartete beispielsweise mit Wett- und Geschicklichkeitsspielen auf. Und nebenan konnte mit Skiern oder Popo-Rutschen eine Rollbahn hinabgesaust oder eine Kuh aus Pappmaché gemolken werden.

Umringt waren auch die eigens für den Tag aufgestellten Ställe mit Nutztieren samt Nachwuchs, wobei Anfassen ausdrücklich erlaubt war. Von all dem Trubel ließ sich ein Hengstfohlen nicht aus der Ruhe bringen. Von seiner Mutter, der Stute Utari, gut bewacht, lag das gerade mal vier Tage alte Fohlen friedlich im Stroh - noch namenlos. Das soll sich ändern. So wurden die Hoftag-Gäste gebeten ihre Namensvorschläge für den Pferdenachwuchs auf eine Liste einzutragen: Einzige Bedingung: Der Name soll mit U beginnen. Jene Liste füllte sich schließlich mit Namen wie Unicorn, Urmel, Unesco oder Uza. Mit der Zucht der Rasse Sächsisch-Thüringisches Schweres Warmblut folgt die Agrargesellschaft einer alten Tradition des Unternehmens, denn einst erledigten diese Pferde Fahrtätigkeiten. Seit 50 Jahren gibt es diese Pferde auf dem Hof. Und das soll so bleiben. Allerdings verrichten sie nicht mehr wie einst Fahrtätigkeiten. Heute geht es ausschließlich um deren Zucht.

Einem Falken ganz nah gekommen ist Emilia mit ihrem Vater Steffen Risch. Den Greifvogel hat Bernhard Wittig aus Bad Kösen zum Tag des Hofes mitgebracht.
Einem Falken ganz nah gekommen ist Emilia mit ihrem Vater Steffen Risch. Den Greifvogel hat Bernhard Wittig aus Bad Kösen zum Tag des Hofes mitgebracht.
Biel
Festtagsstimmung auf dem Hof der Agrargesellschaft Prießnitz. Alle Mitarbeiter hatten Tage zuvor mit angepackt, den Tag des Hofes vorzubereiten.
Festtagsstimmung auf dem Hof der Agrargesellschaft Prießnitz. Alle Mitarbeiter hatten Tage zuvor mit angepackt, den Tag des Hofes vorzubereiten.
Biel