Tag der offenen Gärten Tag der offenen Gärten : Vielfältige Lebensräume

Naumburg/Nonnewitz - Die Zeiten wandeln sich, und mit ihnen die Ansicht, wie ein Garten aussehen sollte. In der DDR, zu Zeiten der Selbstversorgung, galt noch die Devise „Nur ein produktiver Garten ist auch ein schöner Garten“. Heute findet man dagegen oft auf Teppichhöhe geschorene Kurzrasenflächen, auf denen jedem Gänseblümchen die Existenzberechtigung verwehrt wird und in denen höchsten einige in exakt abgezirkelten Beeten gepflanzte Sommerblumen ein Alibi-Dasein fristen.
Dieser Tendenz will der europaweite „Tag der offenen Gärten“ begegnen, der in Naumburg am Sonntag, 12. Juni, und in Nonnewitz bei Zeitz schon eine Woche früher ansteht. „In diesem Jahr haben sich in Naumburg wieder unterschiedliche Besitzer von tollen privaten Gärten zusammen gefunden, die ihre kleinen Paradiese öffnen“, so Cornelia Lorenz vom Naumburger Umweltladen, die für diesen Tag im Burgenlandkreis organisatorisch den Hut aufhat. „Anliegen des Tages ist, darauf hinzuweisen, dass Gärten, egal ob Schreber-, Hausgarten oder begrünter Hinterhof, nicht nur Stätten der Erholung und sinnvollen Freizeitgestaltung für Menschen sind, sondern vor allem auch Refugium im immer kleiner werdenden Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleintiere.“ Mit dem „Tag der offenen Gärten“ wolle man gute Beispiele zeigen und zur kreativen Nachahmung anregen. Insgesamt nehmen in Naumburg und seinen Ortsteilen sowie in Sieglitz zehn und in Nonnewitz drei Gartenbesitzer an der Aktion teil.
So wie Ines Bergmann aus Großjena. Ihr großer Naturgarten bietet eine einzigartige Vielfalt, ist von Frühling bis zum Herbst ein Blütenmeer, in dem jetzt die Pfingstrosen ihre Pracht entfalten. Verschlungene Pfade führen durch das farbenbunte Paradies. Kleine Figurengruppen sind versteckt, Bänke laden zum Verweilen ein.
Da Erfahrungsaustausch bekanntlich die billigste Investition ist, unternahmen jetzt Ines Bergmann und weitere an erwähnter Aktion beteiligte Gartenbesitzer eine kleine Exkursion durch Naumburg und Umgebung, um zu sehen, wie andere Gartenfreunde ihr grünes Refugium gestaltet haben.
So wie Regina Stange, die mit ihrem Mann in der Bürgergartenstraße eine blühende Oase mit großer Artenvielfalt geschaffen hat. Dort kann man verschiedene Entwicklungsstadien der Pfingstrosen sehen, wechseln sich Rosen, die noch ihre Blüten in Knospen versteckt halten, mit großen Hortensien ab.
Maritta Schultke aus der Lutherstraße wiederum pflegt nicht nur Blumen sowie Nusssträucher oder große Bäume in ihrem Garten. Im Sommer betreut sie dort viele gefiederte Gäste. Hat sich doch in ihrem Garten eine große Starenkolonie entwickelt.

