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SV Motor Zeitz SV Motor Zeitz: Reagiert statt agiert

Von Tobias Schlegel 30.11.2015, 07:28
Staßfurt versucht, den Zeitzer Block zu durchbrechen.
Staßfurt versucht, den Zeitzer Block zu durchbrechen. Ronny Klügl Lizenz

Stassfurt/Weissenfels - Ein 0:3 hört sich beim Volleyball in aller Regel nach einer ziemlich deutlichen Angelegenheit an. Nicht so bei der Niederlage des SV Motor Zeitz am späten Samstagnachmittag in Staßfurt. Zwar mussten die Gäste alle drei Sätze an den VC abgeben, doch die Ergebnisse und Verläufe der einzelnen Abschnitte waren keinesfalls deutlich: 22:25, 23:25, 21:25. So kam auch der Zeitzer Spielertrainer Bork Immisch im Nachhinein zu dem Fazit: „Es war mehr drin gewesen an diesem Tag.“

Seine Mannschaft hielt in allen drei Sätzen gut mit und bewies wieder mal, dass sie in der Landesoberliga absolut konkurrenzfähig ist. „Wir haben im Angriff eine gute Leistung gezeigt und konnten den Staßfurter Block immer wieder gut überwinden“, zeigte sich Immisch in diesem Punkt zufrieden. Doch wieder einmal wurde die Achillesferse der Zeitzer sichtbar: die Konstanz. „Immer im letzten Viertel eines jeden Satzes kam ein Bruch“, berichtete Bork Immisch. Bis zum 19:19 war der erste Abschnitt völlig offen gewesen, dann konnten die Gastgeber sich entscheidend absetzen. Im zweiten Abschnitt lag Motor bis kurz vor Schluss sogar in Führung (22:21), ehe Unkonzentriertheiten und Fehler im Spielaufbau den Satzgewinn verhinderten. „Uns haben etwas die Entschlossenheit und Bissigkeit gefehlt. Es war auch viel zu leise im Team. Wir waren ruhig und zurückhaltend“, meinte Immisch. Dabei sei die Stimmung in der Halle allgemein sehr ruhig gewesen, das hätte man für sich nutzen müssen. „Wir hätten einfach anders auftreten müssen“, so der Zeitzer Spielertrainer.

Auf dem Feld habe es zudem wieder bei der Annahme und dem Zuspiel geklemmt. „Wir haben zu viel reagiert, statt agiert“, erklärte Bork Immisch. Zwar mobilisierte sein Team im dritten Satz noch mal alle Kräfte und beim Stand von 15:16 war weiterhin alles offen. Doch ein weiterer Zwischenspurt der Staßfurter zum 17:22 brachte letztlich die Entscheidung. Auch Immisch nannte die fehlende Konstanz im Zeitzer Spiel als Grund für die Niederlage. Dabei sei Staßfurt kein Übergegner gewesen. Im Gegenteil. Der VC konnte nicht immer überzeugen und leistete sich insbesondere bei der Annahme den einen oder anderen Patzer. „Sie waren spielerisch nicht gerade überragend, was es umso ärgerlicher macht“, sagte Immisch, der mit seinem Team, wie übrigens auch Staßfurt, nicht in Bestbesetzung antreten konnte. So wurde Kapitän und Zuspieler Marc Scheffel nach seiner Wadenverletzung noch geschont. Für ihn sprang Ronny Klügl ein, der seine Sache jedoch ordentlich machte.

In der Tabelle bleibt Zeitz mit nur einem Sieg und vier Punkten Letzter. Am kommenden Wochenende empfängt Motor dann den Achten USV Halle Volleys in der heimischen Sporthalle in der Berufsschule. Es sind nun die Wochen der Wahrheit für Motor. Denn gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten werden die Zeitzer dann fast schon zum Siegen verdammt sein, um den Rückstand auf das rettende Ufer nicht zu groß werden zu lassen. Vor der Partie in Staßfurt hatte der Verein das Ziel ausgeben, aus den noch drei anstehenden Partien in diesem Jahr sechs Punkte zu holen. Doch nach der Niederlage vom Samstag dürfte das ein schwieriges Unterfangen werden. „Jetzt haben wir wieder ein Heimspiel, da kann einiges passieren“, so Bork Immisch, der auf eine „Jetzt-erst-Recht-Einstellung“ seiner Mannschaft hofft. (mz)