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SV Blau-Weiß Zorbau SV Blau-Weiß Zorbau: Das Abenteuer Fußball-Verbandsliga kann starten

Von Matthias Voss 11.08.2016, 08:10
Hintere Reihe von links: Nejervan Solivani, Thomas Proschwitz, Sebastian Dose, Khemgin Solivani, Felix Hietzschold, Alexander Palme, Christopher Luther, Jan Freudenberg, Marc Barthmuß; mittlere Reihe von links: Ralf Schmoranzer (Torwarttrainer), Leah Angermann (Betreuerin), Max Göhring, Maik Witt, Andreas Richter, Sergio Savanha, Peter Looben (Co-Trainer), Maik Kunze (Trainer); vordere Reihe von Links: Martin Freudenberg, Falko Löser, Stefan Schröter, Matthias Henze, Nico Wasewitz, Felix Zech, Kevin Haschke; es fehlen: Patrick Baudisch, Michael Lerchl
Hintere Reihe von links: Nejervan Solivani, Thomas Proschwitz, Sebastian Dose, Khemgin Solivani, Felix Hietzschold, Alexander Palme, Christopher Luther, Jan Freudenberg, Marc Barthmuß; mittlere Reihe von links: Ralf Schmoranzer (Torwarttrainer), Leah Angermann (Betreuerin), Max Göhring, Maik Witt, Andreas Richter, Sergio Savanha, Peter Looben (Co-Trainer), Maik Kunze (Trainer); vordere Reihe von Links: Martin Freudenberg, Falko Löser, Stefan Schröter, Matthias Henze, Nico Wasewitz, Felix Zech, Kevin Haschke; es fehlen: Patrick Baudisch, Michael Lerchl Blau-Weiss Zorbau

Zorbau - Die Euphorie der Vizemeisterschaft in der Fußball-Landesliga, Staffel Süd, und der Aufstiegsspiele in die Verbandsliga schien der SV Blau-Weiß Zorbau in die Vorbereitung auf die neue Saison mitgenommen zu haben. In zehn Testspielen gab es für die Mannschaft von Trainer Maik Kunze acht Siege und zwei Remis. Am Sonnabend geht es aber ans Eingemachte, dann startet um 15 Uhr die Premieren-Saison für die Zorbauer mit einem Heimspiel gegen den Burger BC. Der wurde in der vergangenen Saison Siebter in der Verbandsliga, hat aber ein Dutzend Spieler verloren und musste entsprechend ausbessern.

Nicht nur wegen des personellen Aderlasses bleiben die Rand-Magdeburger eine unbekannte Größe, wie überhaupt das Gros der Liga. Denn lediglich Mitaufsteiger Blau-Weiß Dölau, Dessau 05, Edelweiß Arnstedt und Askania Bernburg II sind den Zorbauern aus Landesligazeiten bekannt. Deswegen möchte die MZ sich auch lieber auf den heimischen Neuling konzentrieren und dessen einzelne Mannschaftsteile und das Umfeld auf seine Möglichkeiten näher betrachten und bewerten. Dabei sollen Fußbälle Schulnoten darstellen. Bezogen auf das Leistungsniveau in der Verbandsliga ergeben sich folgende Prognosen.

Abgänge: Christopher Dillgen, Marcel Schöps (beide Blau-Weiß Farnstädt), Steve Hübner (SV Großgrimma)

Zugänge: Khemgin und Nejervan Solivani (beide 1. FC Zeitz), Christopher Luther (VfB Imo Merseburg), Marc Barthmuß (1. FC Weißenfels), Stefan Schröter (SV Lipsia Eutritzsch), Sebastian Dose (Zorbau II), Felix Zech (eigener Nachwuchs)

Spielplan (Hinrunde):

13.08. Burger BC (H)

27.08. Edelweiß Arnstedt (A)

10.09. BSV Halle-Ammendorf (H)

17.09. Fortuna Magdeburg (A)

23.09. Blau-Weiß Dölau (A)

01.10. 1. FC Lok Stendal (H)

15.10. Askania Bernburg II (A)

22.10. 1. FC Romonta Amsdorf (H)

29.10. VfB Imo Merseburg (A)

05.11. Haldensleber SC (H)

19.11. SV Dessau 05 (A)

26.11. VfB Sangerhausen (H)

03.12. Magdeburger SV Börde (A)

10.12. Grün-Weiß Piesteritz (H)

17.12. FC Bitterfeld-Wolfen (A)

Saisonziel: Klassenerhalt

Favoriten:

BSV Halle-Ammendorf,

VfB Imo Merseburg

Landespokal (1. Runde):

20.08. MSV Eisleben (A)

(H) = Heimspiel; (A) = Auswärtsspiel

Tor

Mit dem erfahrenen Mathias Henze (36 Jahre alt) sowie den talentierten Nico Wasewitz (23) und dem Neuzugang Stefan Schröter (22) ist Blau-Weiß Zorbau sicher nicht schlecht aufgestellt. Allerdings besitzt lediglich Schröter aus seiner Zeit bei Romonta Amsdorf Verbandsliga-Erfahrung. Und Schröter hat dort auch nur eine Handvoll entsprechender Spiele gemacht.

Abwehr

Auch hier hält sich die Anzahl der Spieler, die über Verbandsliga-Erfahrung verfügen, in Grenzen. Lediglich Martin Freudenberg hat mal vier Spiele für Imo Merseburg in dieser Liga gemacht. Und Neuzugang Nerjevan Solivani war vor vier Jahren als 19-Jähriger für den ZFC Meuselwitz II Stammspieler in der Thüringenliga. Allerdings war die Zorbauer Defensive in der vergangenen Saison bei nur 24 Gegentreffern die beste in ganz Sachsen-Anhalt, also auch bezogen auf die Landesliga Nord. Und wer so erfolgreich beim Verteidigen in der Landesliga war, sollte diesbezüglich auch nicht so schlecht in der Verbandsliga sein.

Mittelfeld

Die Kreativabteilung ist ganz klar das Prunkstück der Blau-Weißen. Hier tummeln sich mit Michael Lerchl ein deutscher Ex-Junioren-Nationalspieler mit Ausbildung bei Bayern München, sowie mit Andreas Richter (Verbandsliga in Halle-Ammendorf), Neuzugang Christopher Luther (Verbandsliga bei Imo Merseburg) und Falko Löser (Oberliga bei Carl Zeiss Jena II) eine ganze Reihe Spieler, die auch in der Verbandsliga sicher mehr als nur mithalten können. Zudem hat Maik Kunze seinen Jungs eingebläut, nicht nur nach vorne zu spielen, sondern auch immer konsequent nach hinten zu arbeiten, was solche erfahrenen Hasen wie Thomas Proschwitz auch genau wissen.

Angriff

Wer 47 Tore in zehn Vorbereitungsspielen erzielt, kann nicht schlecht sein. Vor allem, wenn dabei vier Spiele mit nur 30 Minuten Spielzeit und Gegner wie der Sachsenligist Taucha (3:1-Auswärtssieg) dabei waren. Mit Kapitän Kevin Haschke, Alexander Palme und Neuzugang Khemgin Solivani hat Trainer Kunze drei regelrechte Knipser im Team. Zwar haben auch diese, abgesehen von Solivani (knapp 50 Spiele für den ZFC Meuselwitz II in der Thüringenliga) kaum höherklassige Erfahrung. Aber wer den Zorbauer Sturm in der Verbandsliga unterschätzt, wird sich schnell eines besseren belehren lassen müssen.

Trainer

Dem ehemaligen Zweitligastürmer von Erzgebirge Aue und vom VfB Lübeck Unerfahrenheit vorzuwerfen, wäre sicher ein wenig übertrieben. Aber Fakt ist, dass für Maik Kunze als Trainer die Verbandsliga absolutes Neuland ist. Der 39-Jährige ist in den vergangenen Jahren konsequent seinen Weg gegangen, hat talentierte Spieler aus der Region zu einer funktionierenden Mannschaft aufgebaut und den Weg Richtung Verbandsliga schrittweise verfolgt. Nun wird er zeigen müssen, dass er dort auch als Trainer bestehen und auf sicher eintretende Rückschläge entsprechend reagieren kann.

Umfeld

Ob die Mannschaft von Blau-Weiß Zorbau verbandsligatauglich ist, wird sich vielleicht schon nach ein paar Spielen zeigen. Das Umfeld ist es aber ganz sicher. Aus dem Dorfsportplatz in Gerstewitz ist über die Jahre hinweg ein richtig kleines Stadion mit überdachter Sitzplatztribüne, befestigten Stehrängen auf der Gegenseite und einer elektronischen Anzeigetafel geworden. Die Trainingsbedingungen sind mit Haupt- und zwei Nebenplätzen, davon einer mit Kunstrasen, ideal. Und auch die Parkplatzsituation hat sich verbessert, die Versorgung der Zuschauer ist einwandfrei und am Sonnabend wird es einen neuen, professionellen Stadionsprecher geben. Die Verbandsliga kann kommen.

Fazit und Saisonprognose

Muss man dem Verbandsliga-Aufsteiger Blau-Weiß Zorbau viel Glück für die erste Saison in der neuen Liga wünschen? Schaden kann es sicher nicht, aber nötig wird es aber wohl auch nicht sein. Denn mit Glück hat der Aufstieg nichts zu tun, sondern vielmehr mit jahrelanger Planung und viel Arbeit. Die Mannschaft ist größtenteils eingespielt, die Spieler kennen sich teilweise seit Jahren. Der Aufstieg war kein Zufallsprodukt, man ist in Zorbau sehr gut auf die Verbandsliga vorbereitet. Aber dennoch wird es einige Unwägbarkeiten geben, mit denen Trainer und Team zurecht kommen müssen. Rückschläge werden sich nicht vermeiden lassen, nur der Klassenerhalt kann erstmal das Ziel sein. Aber wenn Zorbau die ersten Spiele gut überstanden und schon mal ein paar Punkte gesammelt hat, könnte der Aufsteiger durchaus zum Ärgernis für den einen oder anderen ambitionierten Verein werden. (mz)